Sachslehner: ÖVP bleibt auf Kurz-Kurs, Nehammer wird "Akzente setzen"

Laura Sachslehner, Generalsekretärin der ÖVP
Die neue Generalsekretärin über die Werte, die die ÖVP beibehält, über Chats und den Ruf, der ihr aus Wien vorauseilt.

Laura Sachslehner ist neue Generalsekretärin der ÖVP und für die politischen Schwerpunkte verantwortlich – neben Alexander Pröll (31), der den kaufmännischen Part übernimmt. Die 27-jährige Wienerin ist seit acht Jahren in verschiedenen Positionen bei der ÖVP, zuletzt war sie stv. Geschäftsführerin der Landespartei in Wien, wo sie auch Gemeinderätin bleibt.

KURIER: Wer managt nun die ÖVP? Sie oder Alexander Pröll?

Laura Sachslehner: Als Bundesgeschäftsführer kümmert er sich um die interne Organisation und um das Kaufmännische und ich kümmere mich um den Außenauftritt der Partei. Wir managen die Partei also gemeinsam.

Wenn Pröll Internes und Finanzen hat, worin besteht dann Ihr Pouvoir?

Die politische Schwerpunktsetzung liegt bei mir.

Waren Sie überrascht, dass nach Ihrer Besetzung noch ein Zweiter gekommen ist?

Nein, das war von Vornherein geplant und ist in der Struktur der ÖVP-Bundespartei nichts Neues. Wir sind natürlich sehr eng abgestimmt.

Wie legen Sie Ihre Rolle an? Ihr Vorgänger, Axel Melchior, war als Generalsekretär ja eher zurückhaltend.

Man sieht ja, ich gebe Interviews, das hat er sehr selten gemacht. Aber er hinterlässt große Fußstapfen, war einer der erfolgreichsten Wahlkampfmanager der letzten Jahre.

Ihnen eilt aus Wien der Ruf voraus, Sie seien die „Frau fürs Grobe“ – sehen Sie sich selbst auch so?

Ich nehme mir sicher kein Blatt vor den Mund und übe auch laut Kritik, wenn ich es für notwendig erachte. Das habe ich in Wien getan und werde das auch weiterhin tun. Ich glaube aber, dass es in dieser Rolle auch wichtig ist, mit allen im Dialog zu stehen. Ich möchte in den nächsten Wochen die Kollegen der anderen Parteien einladen und mit ihnen besprechen, wie wir eine neue Art der Zusammenarbeit etablieren und die Gräben, die im Zuge der Corona-Krise in der Gesellschaft entstanden sind, zuschütten können.

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