Glawischnig will die FPÖ bei der Wahl überholen

Eva Glawischnig beim Wahlkampfauftakt der Grünen am Montag im Burggarten.
Wahlkampfauftakt im Wiener Palmenhaus: Die Grünen hoffen auf Stimmen frustrierter SPÖ- und ÖVP-Wähler.

Die Grünen sind am Montag im Palmenhaus beim Wiener Burggarten offiziell in den Wahlkampf für die Nationalratswahl gestartet. Spitzenkandidatin Eva Glawischnig paraphrasierte dabei den verstorbenen Ex-SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky und lud frustrierte ehemalige ÖVP- und SPÖ-Wähler ein, "ein Stück des Weges gemeinsam mit uns zu gehen". Als Wahlziel formulierte sie erneut "15 Prozent plus", legte sich die Latte aber noch ein Stückchen höher: "Ziel ist es, am 29. September die FPÖ zu überholen", sagte sie unter dem Jubel ihrer Unterstützer.

Gemeinsam mit Vize-Parteichef Werner Kogler erging sie sich in Reminiszenzen an die grünen Anfänge, als man einander auf der Baggerschaufel sitzend beim Protest gegen ein Schnellstraßenprojekt im Ennstal kennengelernt hatte. Im Gegensatz zu den damaligen Anfeindungen sah Glawischnig die Grünen nun im Aufwind. "Machtlosigkeit und Ohnmacht war gestern, berechtigte Zukunftshoffnung ist heute - das ist unser Motto für die Wahl."

Transparenter Neustart

Mit den Grünen gebe es die Chance auf einen transparenten und korruptionsfreien Neustart auf Bundesebene, so die Bundessprecherin. Gegenüber ihren potenziellen Koalitionspartnern, der SPÖ und der ÖVP, gab sie sich angriffig. "Wir müssen die Bevölkerung vor der Fortsetzung dieser rot-schwarzen Koalition schützen", beide Parteien müssten sich massiv ändern. "So wie SPÖ und ÖVP in letzten Jahren regiert haben, sind sie kein Partner für grüne Politik."

"Für uns ist eines klar: Die FPÖ darf man nie wieder regieren lassen."

Die SPÖ habe ein Problem mit Kontrolle, die ÖVP mit mittlerweile allem, so Glawischnig. Ob bei Familienthemen oder der Wirtschaft: die Grünen seien bei der Lebensrealität der Menschen, die ÖVP habe sich abgewendet. Am vehementesten formulierte die Grüne allerdings ihre Ablehnung gegenüber den Freiheitlichen. "Die FPÖ ist eine Partei der politischen Korruption und des Hasses", sagte sie. "Für uns ist eines klar: Die FPÖ darf man nie wieder regieren lassen."

Kogler unterstrich als Einheizer den grünen Regierungsanspruch und rief Glawischnig unter begleitenden "Eva, Eva"-Rufen gar zur nächsten Bundeskanzlerin aus. Der Zuspruch in der Bevölkerung sei riesig, "wir sind im Übrigen dabei, die Volkspartei im politologischen Sinn als Volkspartei abzulösen". Pointiert formulierte es auch der Kärntner Landesrat der Grünen, Rolf Holub. "Wir sind das Immunsystem gegen den Virus Korruption, und nur mit uns ist das Land zu verändern."

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