Infektiologe Wenisch: "Omikron ist ein Weihnachtsgeschenk"

Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch war einer der Ersten, der vor einem Jahr die Impfung bekam. Im Bilanz-Interview erzählt er, was ihn an Corona nervt und wie er die Wut über Ungeimpfte besiegte.

Das Bild mit Siegerfaust, mit der Infektiologe Christoph Wenisch seine erste CoV-Impfung begleitet hatte, ist um die Welt gegangen. Die New York Times wählte das Foto als Sinnbild für die Erleichterung, die vor einem Jahr herrschte.

Auch danach machte Wenisch Werbung für die Impfung – und erhielt deshalb auch Drohungen. Das Interview über ein bewegtes Jahr.

KURIER: Herr Wenisch, am 27. Dezember 2020 bekamen sie als einer der Ersten die Impfung. Welche Gedanken und Hoffnungen hatten Sie damals?

Christoph Wenisch: Ich fühlte mich wie beim Zieleinlauf nach einem Triathlon. Auf einen Triathlon bereitet man sich zwei bis drei Jahre vor, und am Wettkampftag holt man sich das Geschenk ab. Ein Jahr waren wir unter Beschuss der Viren. An diesem Tag hatte ich das Gefühl, jetzt ist „Game over“ für die Viren. Es war ein tolles Gefühl.

Aber das Gefühl hat wohl nicht lange gehalten. Wir stecken doch noch immer mitten in der Pandemie ...

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