Auch könnte es heuer in den Kirchen etwas stiller werden, denn die Bischöfe gaben als Empfehlung „reduzierten Gesang“ aus. Und die Maske darf selbstverständlich auch bei „O du fröhliche“ nicht abgenommen werden. Strenger sind die Regeln übrigens für jene, die Dienst am Altar verrichten. Hier besteht laut Kathpress 3-G-Nachweispflicht.
Weil zu Weihnachten aber immer besonders viele Menschen in die Kirchen strömen, gibt es an manchen Orten ein Anmelde- bzw. Platzkartensystem. So dürfen im Stephansdom nur 750 Menschen pro Gottesdienst Platz nehmen. Dies gilt unter anderem für die Weihnachtsvesper mit Kardinal Christoph Schönborn heute um 16 Uhr, für die Christmette um 24 Uhr mit Dompfarrer Toni Faber, sowie für die beiden Pontifikalämter am 25. und 26. Dezember. Kostenlose Zählkarten können per Mail unter tour@stephanskirche.at bestellt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann sich die Messen im Stream ansehen, zudem überträgt „radio klassik Stephansdom“ live.
Besucherbeschränkungen gibt es auch im Salzburger Dom. Pro Messe sind an den Weihnachtstagen 400 Personen erlaubt, Tickets können unter www.salzburger-dom.at bestellt werden. Im Linzer Dom wiederum stehen 300 Tickets für jede Messe zur Verfügung, Reservierungen sind ebenfalls im Internet möglich. Reagiert auf die Corona-Entwicklungen haben aber auch die vielen Pfarren im Land. Laut einem Sprecher der Erzdiözese Wien habe man das Angebot deutlich erweitert. Mancherorts werden zwei Christmetten gefeiert, oder Krippenandachten am Nachmittag des Hl. Abends veranstaltet.
„Inmitten von Tod, Leid, Erschöpfung, Angst, Wut, Spaltung und Aggressivität feiern die Christen den Glauben an das Leben“, sagt der St. Pöltener Diözesanbischof Alois Schwarz über die Weihnachtsgottesdienste unter den besonderen Voraussetzungen. Er hofft, dass trotzdem alle Menschen eine gesegnete Zeit verbringen können.
Kreativ zeigt sich die evangelische Kirche, wenn es um das Feiern in Zeiten von Corona geht. So ruft etwa die Mobile Kirche im Burgenland zum Autogottesdienst auf. Rund um den Heiligen Abend stoppt der blaue Kirchenanhänger der Evangelischen Jugend gleich vier Mal: am 24. Dezember (18 und 23 Uhr), am 25. Dezember (18 Uhr) und am 31. Dezember (17 Uhr), stets am Interspar-Parkplatz im Eisenstädter Einkaufszentrum Haidäcker Park.
Fürbitten via SMS
„Aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres erwarten wir etwa 70 bis 100 Autos je Gottesdienst“, erklärt Diözesanjugendreferent Oliver Könitz. „Es kommen viele, die sonst nie in eine Kirche kommen könnten, etwa Risikopatienten.“ Während des Gottesdienstes können die Teilnehmer persönliche Fürbitten via SMS senden, die am Ende der Feier anonym vorgebracht werden.
Russen, Serben, Kopten, Äthiopier und Armenier feiern nach dem julianischen Kalender Weihnachten erst am 6./7. Jänner. Auch hier sind Sicherheitsvorkehrungen geplant, zuletzt wurde etwa der Ritus der Großen Wasserweihe abgesagt.
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