Viktor Orbán, der ewige Rebell

Viktor Orbán, der ewige Rebell
Heute Sonntag könnte der ungarische Ministerpräsident in seine vierte Amtszeit in Folge gewählt werden. Wie der liberale Studentenführer zum autoritärsten Regierungschef der EU wurde.

"Wer ist das?", fragten sich tausende Zuseher am Heldenplatz in Budapest und daheim vor den Fernsehgeräten am 16. Juni 1989, als ein junger ungarischer Jus-Student mit wilder Frisur ein Ende der "kommunistischen Diktatur" und Demokratie und Unabhängigkeit forderte. Viele Male wurde die Geschichte von Viktor Orbáns erstem öffentlichen Auftritt anlässlich der Neubestattung der Märtyrer und Freiheitskämpfer vom Volksaufstand 1956 bereits erzählt, um die ideologische 180-Grad-Wende des ungarischen Ministerpräsidenten zu verdeutlichen.

Sieht man genauer hin, scheint den Orbán von heute gar nicht so viel von seinem damals 26-jährigen Ich zu unterscheiden: Beiden gemein ist das Aufbäumen gegen äußere Kräfte und der Kampf für ein (seinem Verständnis nach) "freies" Ungarn – nur dass heute die EU und nicht die Sowjetunion der Feind ist.

Kommentare