Ungarns Außenminister: "Krieg ist kein Grund für einen EU-Beitritt"

Der ungarische Außen- und Handelsminister Peter Szijjarto (.) bei einer Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba (r.) und dem Stabschef des ukrainischen Präsidenten Andrij Jermak (Mitte) in Verkhovyna am 29. Januar 2024.
Brüssel fürchtet, dass unter Ungarns Ratspräsidentschaft die europäische Unterstützung der Ukraine leiden könnte. Außenminister Péter Szijjártó weist Kritik am Vorsitz Ungarns vehement zurück.

Mit 1. Juli übernimmt Ungarn die EU-Ratspräsidentschaft. Brüsseler Diplomaten fürchten Monate des Stillstands, etwa was Hilfen an und eine EU-Integration der Ukraine angeht. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó beruft sich im Gespräch mit dem KURIER in der ungarischen Botschaft in Wien auf geltendes europäisches Recht – das Ungarn in vielen anderen Fragen nur allzu gerne bricht.

KURIER: Der EuGH hat gegen Ungarn eine Millionen schwere Geldstrafe wegen Verletzung des Asylrechts verhängt, EU-Gelder sind wegen Rechtsstaatlichkeitsbedenken eingefroren. Jetzt übernimmt Ungarn die Ratspräsidentschaft. Das sorgt für Kritik.

Péter Szijjártó: Nicht jeder in Europa ist glücklich, dass wir die Präsidentschaft übernehmen, das ist keine Überraschung. Allerdings ist das sehr heuchlerisch. Die Ausübung der Präsidentschaft basiert auf einem Rotationsprinzip, das im europäischen Regelwerk festgeschrieben ist. Die Länder, die uns für unsere Rechtsstaatlichkeit kritisieren, verstoßen selbst gegen europäische Vorschriften, indem sie etwa trotz Ungarns Veto die Verwendung von russischem Vermögen für Waffen für die Ukraine beschließen. Diese Kritik ist also inakzeptabel.

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