Assad, Kneissl und Co.: Putins persönliche Asylwerber

Assad, Kneissl und Co.: Putins persönliche Asylwerber
Bashar al-Assad ist in seinem Moskauer Exil in guter Gesellschaft. Immer wieder flohen Autokraten, Spione und jene, die sich politisch verfolgt fühlen, nach Russland. Ausgeliefert wurde bisher kaum wer.

Seinen erlernten Beruf als Augenarzt wird Bashar al-Assad auch im Exil in Russland nicht aufnehmen müssen. Jetzt ist er ein Flüchtling, der gestürzte syrische Diktator, dessen grausames Regime über zwei Jahrzehnte hinweg Millionen Menschen in die Flucht getrieben hat. Anders als sie verfügt Assad in Russland über beträchtliches Vermögen. 18 Luxuswohnungen soll er in den prestigeträchtigen "City of Capitals" besitzen, andere Familienmitglieder des Assad-Clans nennen weitere 20 Luxuswohnungen in dem Komplex ihr Eigen. Gemeinsam kontrolliert die Familie große Teile der zwei Wolkenkratzer im Finanzviertel Moskaus, haben russische Rechercheplattformen schon vor Jahren herausgefunden.

Der 59-jährige Ex-Diktator ist nur der jüngste Fall eines prominenten Flüchtlings, der sich in seine neue Heimat Russland rettete. In Wladimir Putins Reich droht Assad und seiner Familie keine Verfolgung, sofern sie sich politisch und medial ruhig verhalten. Überstellung wegen Assads unfassbarer Verbrechen an den Internationalen Strafgerichtshof? Keine Gefahr – Russland liefert den westlichen Gerichten keine Verbündeten aus; Putin selbst wird auch per Haftbefehl gesucht.

Der linkisch wirkende syrische Diktator war schon seit mehr als zehn Jahren ein wichtiger Verbündeter für Moskau. Er sicherte Russland einen strategisch wichtigen Mittelmeerhafen und einen Luftwaffenstützpunkt – wofür sich Russland bedankte, indem seine Luftwaffe Assads Gegner massenweise in Grund und Boden bombte.

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