Warum Assads Sturz Putin mehr schaden könnte als gedacht

Warum Assads Sturz Putin mehr schaden könnte als gedacht
Fast eine Dekade überlebte Assad nur dank Putin, jetzt spielt der Kreml im Nahen Osten keine Rolle mehr. Das könnte für den Kreml weitreichende Folgen haben – vor allem für seine Söldner-Operationen in Afrika.

Als Putin 2015 seine Luftwaffe syrische Aufständische niederbomben ließ, war das seine große Rückkehr auf das globale Spielfeld: Gerade hatte er die Krim annektiert, in der Ostukraine werkten seine Saboteure – und in Syrien konnte er den USA und Europa beweisen, wie mächtig seine Streitkräfte waren.

Knapp zehn Jahre lang stützte Putin seinen Freund Assad. Jetzt sitzt der gestürzte syrische Diktator im russischen Exil. Ist Putins Einfluss im Nahen Osten damit dahin?

Putins Afrika-Drehscheibe

Selbst kremltreue Medien gaben sich am Montag zerknirscht und sprachen davon, dass Russland viele Fehler gemacht habe. Putin habe seine Kräfte zu sehr in der Ukraine gebunden, deshalb musste er Assad fallen lassen.

Das ist zweifelsfrei eine Demütigung auf der internationalen Bühne. Schwerer wiegt für den Kreml aber die strategische Komponente des Syrien-Engagements: Putin unterstützte Assad nämlich nicht nur aus historischen oder ideellen Gründen, Syrien war für ihn und seine Wagner-Milizen auch Tor für Operationen im Mittelmeer und Afrika. Assad hatte Putin als Gegenleistung für seine Dienste zwei Militärbasen am Mittelmeer verpachtet, und über die ließ der Kreml Waffen und Soldaten nach Mali, Burkina Faso, Niger und die Zentralafrikanische Republik verfrachten. Das Ziel: Diktaturen stützen oder Putsche anzetteln.

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