Sturmgewehr-Verbot vor dem Aus
Gut drei Monate nach dem Amoklauf an der Grundschule von Newtown stehen die Bemühungen im US-Kongress für ein Verbot von Sturmgewehren und Magazinen mit großer Patronenzahl vor dem Aus. Für das Vorhaben gebe es einfach nicht genügend Stimmen, sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Harry Reid, am Dienstag. Die beiden von Präsident Barack Obama geforderten Schlüsselmaßnahmen sollen daher erst gar nicht in einen Gesetzentwurf zur Verschärfung des Waffenrechts aufgenommen werden.
Abweichler in den eigenen Reihen
Das Gesetz benötigt die Unterstützung von 60 der 100 Senatoren, um die Kongresskammer zu passieren. Einen Entwurf mit einem Verbot von Sturmgewehren würden derzeit aber weniger als 40 Senatoren mittragen, sagte Reid. Neben den Republikanern, die traditionell schärfere Waffengesetze ablehnen, stehen auch Senatoren von Obamas Demokraten aus ländlichen Gebieten dem Verbot kritisch gegenüber. Neben dem Senat müsste das Gesetz zudem vom Repräsentantenhaus verabschiedet werden, wo die Republikaner eine Mehrheit haben.
Newtown als Anlass

Obamas letzter Versuch
Präsident Barack Obama, derzeit auf Staatsbesuch in Israel, hatte noch vor dem Tag der Abstimmung versucht, Stimmung für den Beschluss zu machen - auch über soziale Kanäle wie Twitter, wo mittels des Hastags #TimeToAct für das
Verbot geworben wird. Er wies dabei etwa darauf hin, dass seit 1968 insgesamt 1,3 Millionen US-Amerikaner durch Waffengewalt zu Tode gekommen seien - und das seien mehr Tote als in allen Kriegen, die die USA jemals geführt hätten.
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