Ex-Botschafter zu Krieg in der Ukraine: "Nachgeben wäre eine Gefahr für Europa"

Ex-Botschafter zu Krieg in der Ukraine: "Nachgeben wäre eine Gefahr für Europa"
Die Entscheidung für ein Ende des Krieges fällt Wladimir Putin, der ihn auch begonnen hat, sagt Top-Diplomat Emil Brix. Darum brauche es Druck.

Emil Brix war Österreichs Botschafter in Moskau und kennt Wladimir Putin aus eigener Anschauung wohl wie kaum ein anderer Österreicher.

KURIER: Herr Botschafter, was dachten Sie am 24. Februar 2022, als Sie vom Überfall auf die Ukraine hörten?

Emil Brix: Mein erster Gedanke war: Wird die Ukraine das überleben? Es war klar, das ist ein konventioneller Landkrieg, es war nicht klar, ob die Ukraine von jemandem unterstützt werden würde. Das Wort Zeitenwende ist mir nicht sofort eingefallen.

Aber es passt.

Es ist eine Rückkehr ins 20. Jahrhundert mit einem Krieg, der an den I. Weltkrieg erinnert. Große Verschiebung der Fronten, dann Stellungskrieg.

Der Überfall ist lange vorbereitet worden. Haben Sie es für möglich gehalten, dass Wladimir Putin ernst macht?

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