Der Tag, bevor Putin kam: Wäre der Krieg zu verhindern gewesen?

Der Tag, bevor Putin kam: Wäre der Krieg zu verhindern gewesen?
Vor einem Jahr begann für die Ukraine eine Zeitenwende. Was war das damals für ein Land? Und wäre der Krieg zu verhindern gewesen?

Es ist sonnig in Kiew, für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Doch die Hauptstadt wirkt still. In den Cafés sitzen nicht viele Leute, irgendetwas stimmt nicht.

Es ist der 23. Februar 2022. Auf Facebook diskutieren Kiewer Mütter, ob sie ihren Kindern Blutgruppen-Aufkleber aufnähen sollen; auf Telegram diskutieren Freunde, ob sie sich den Streitkräften anschließen oder besser ausreisen sollen. Wolodimir Selenskij sitzt währenddessen im Kiewer Marienpalast; er ist gerade von der Münchner Sicherheitskonferenz heimgekehrt. Dort hat er den versammelten Westen verbittert gefragt, warum man ihm 5.000 Helme anbiete, während man vor Wladimir Putin auf die Knie falle. "Die Welt sagt, sie will nicht kämpfen. Russland sagt, es will nicht angreifen. Irgendjemand lügt hier", sagte er.

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