Terrorgruppe war zu weiterem Anschlag bereit
- Paris ist möglicherweise einem weiteren Terroranschlag entgangen. Die während einer Anti-Terror-Aktion in Saint-Denis überwältigte Gruppe sei bereit gewesen zu Aktionen, sagte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt Francois Molins am Mittwoch in Paris.
- Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist einem Zeitungsbericht zufolge tot. Das berichtete die Washington Post am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Bei der Suche nach dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, hatten Eliteeinheiten seit Mittwochmorgen eine Wohnung im Pariser Vorort Saint-Denis belagert. Es gab heftige Schießereien, mindestens zwei Menschen wurden getötet: eine Frau, die sich in die Luft sprengte und und ein Verdächtiger. Sieben Terror-Verdächtige wurden festgenommen. Fünf Polizisten wurden verletzt. Laut Polizei war ein neuer Anschlag in Paris geplant.
- Der Pariser Staatsanwalt gab am Abend eine Pressekonferenz. Dabei schilderte er den Einsatz von heute Vormittag und schloss mit den entschlossenen Worten: "Wir sind wachsam, wie ganz Paris".
- Abdelhamid Abaaoud sei nicht unter den bei einem Einsatz in Saint-Denis nördlich von Paris festgenommenen Verdächtigen gewesen. Die Identität der Getöteten werde jedoch noch ermittelt, so Molins.
- Wegen eines Hinweises auf einen geplanten Sprengstoffanschlag wurde das am Dienstagabend angesetzte Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Niederlande kurzfristig abgesagt.
- In Österreich soll es mehr Polizei-Rechte bei IS-Verdacht geben. Die ÖVP drängt auf raschen Beschluss, die SPÖ bremst und fordert mehr Kontrolle.
- Beobachter melden, dass sich die Führung des IS aus ihrer Hochburg Raqqa zurückzieht.
- Zwei Air-France-Maschinen wurden nach einer Bombendrohung umgeleitet. Ein Sprengstofffund blieb aus.
- In Kopenhagen wurde der Flughafen nach einem "Koffer-Fund" evakuiert. Falscher Alarm.
Terrorgruppe war zu weiterem Anschlag bereit
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Wir schließen den Live-Ticker für heute, verabschieden uns von unseren Leserinnen und Lesern und wünschen einen ruhigen Abend.
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Staatsanwalt: Abaaoud nicht unter den Verhafteten
Nun gibt es dazu doch noch ein Statement von Molins. Abdelhamid Abaaoud sei nicht unter den Verdächtigen gewesen, die bei einem Einsatz in Saint-Denis nördlich von Paris festgenommenen worden waren. Wie Molins bereits vorher schon gesagt hatte, wird die Identität der Getöteten erst noch ermittelt.
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PK zu Ende
Die Ermittlungen fokussieren sich nun darauf, die Toten zu identifizieren. "Wir sind wachsam, wie ganz Paris", schließt Staatsanwalt Molins die Pressekonferenz, ohne auf die Meldung zum angeblichen Tod von Abdelhamid Abaaoud eingegangen zu sein.
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Selbstmordattentäterin noch nicht identifiziert
Die Selbstmordattentäterin, die sich bei dem Einsatz heute Vormittag in die Luft gesprengt hatte, sei noch nicht identifiziert, so Molins. Derzeit könnte er noch keine genaue Bilanz vorlegen, derzeit befänden sich drei Menschen in Haft.
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"Wahres Kriegsarsenal gefunden"
Zurück zur Pressekonferenz von Staatsanwalt Molin. Seit Freitag seien 830 Polizisten und Sicherheitskräfte im Einsatz. Zu dem heutigen Polizeieinsatz im Pariser Vorort Saint Denis betonte, dass man äußerst vorsichtig habe vorgehen müssen, auch um das Gebäude, das gestürmt wurde, nicht zu beschädigen. Dann habe man Sondereinsatzkommandos geschickt. Die Terroristen das Feuer eröffnet, fünf Polizisten seien bei dem Einsatz verletzt worden.
Bei dem Einsatz sei wahres Kriegsarsenal gefunden, darunter Kalaschnikows und Sprengstoff. Es gibt mehrere konspirative Wohungen, in Alfortville, in Bobigny und eine in Saint Denis.
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Bericht: Mutmaßlicher Drahtzieher Abaaoud ist tot
Unterdessen erreicht uns die noch unbestätigte Meldung, dass der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, tot ist. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf Geheimdienstkreise.
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Molin betont die Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten. Es wurde mit drei Teams gearbeitet und im Zuge dessen seien drei Fahrzeuge der Attentäter identifiziert worden, die von einer belgischen Automobilagentur angemietet wurden.
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Seit letzten Freitag seien 830 Polizeikräfte im Einsatz, beginnt Molins. "Wir führen ohne Pause Ermittlungen durch", sagt er. Und: "Wir haben eine Terroristenzelle gesprengt. Mit großer Durchschlagskraft haben wir gegen sie gekämpft".
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Der Pariser Staatsanwalt Francois Molins tritt vor die Presse.
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Bruder von Attentäter zündet Kerzen für die Toten
Mohamed Abdeslam, der Bruder des Selbstmordattentäters Brahim Abdeslam und des international gesuchten Salah Abdeslam, hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terrors Kerzen auf seinem Balkon im Brüsseler Stadtteil Molenbeek aufgestellt.
Mohamed Abdeslam, brother of Paris attackers, and cousin Rachid, light candles in Molenbeek #ParisAttacks pic.twitter.com/7czZ49Y0yV
— Ron Brown (@ronbrown01) 18. November 2015 -
Rockband nach Terror in Paris: "Es lebe die Freiheit"
Nach dem Massaker im Pariser Musikclub Bataclan meldete sich die US-Rockband Eagles of Death Metal heute erstmals zu Wort. In dem bewegenden Statement erinnern die Kalifornier an die Opfer des Terroranschlags und schließen mit den Worten: "Es lebe die Musik, es lebe die Freiheit." Eine Fan-Initiative will zudem einen Song der Band an die Charts-Spitze hieven.
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Attentäter kommunizierten via Playstation 4
Die Attentäter von Paris haben Medienberichten zufolge bei der Vorbereitung der Anschläge möglicherweise über die Chatfunktion der Spielekonsole Playstation 4 kommuniziert. Belgiens Innenminister Johan Jambon wies bereits vor den Anschlägen einmal darauf hin, dass diese Form der Kommunikation die Sicherheitsbehörden bei der Überwachung vor extreme Herausforderungen stellt.
Die Nutzer der Playstation 4 können sich über "Voice-Chat" in verschiedenen Spielen in Echtzeit via Kopfhörer und Mikrofon austauschen. Technische Grundlage dafür ist "Voice over IP", mittels derer Audiodaten in Echtzeit über das Internet übertragen werden können. Der Chat bietet dem Nutzer die Möglichkeit, mit mehreren oder einzelnen Mitspielern simultan über den Spielverlauf in sogenannten Multiplayer- oder Coop-Spielen zu kommunizieren.
Die Überwachung dieser Kommunikation dürfte sich allein aufgrund der hohen Anzahl von verschiedenen Multiplayer-Spielen extrem schwierig gestalten, die jeweils eigene Chatkanäle anbieten.
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Mikl-Leitner: Ende der Willkommenskultur
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat zum Auftakt der zweitägigen Innenministerkonferenz des Salzburg Forums am Mittwoch in Sofia gefordert, dass Europa auf die Willkommenskultur verzichtet. Die Bekämpfung des Terrorismus und die Überwindung der Flüchtlingskrise sei eine Herausforderung, die kein Land allein schaffen kann. Die teilnehmenden Länder am Salzburg Forum wollen den Migrationsdruck in Südosteuropa eindämmen. "Europa kann keine Flüchtlinge mehr aufnehmen", erklärte Mikl-Leitner und forderte geordnete Registrierung und Unterbringung der Asylbewerber.
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Aufklärung um 19h erhofft
Die Pariser Staatsanwaltschaft will heute Abend die Presse über den Ausgang des Anti-Terror-Einsatzes in der Vorstadt Saint-Denis informieren. Staatsanwalt Francois Molins will um 19.00 Uhr vor die Presse treten, teilte die Behörde mit.
Die Identität der Toten und der Festgenommenen nach dem Einsatz in Paris standen nach Angaben von Molins zunächst nicht fest - unklar war deswegen, ob der gesuchte Abdelhamid Abaaoud sich tatsächlich in der Wohnung befand. Der 28-jährige Belgier gilt als Drahtzieher der Anschläge in Paris vom Freitagabend mit 129 Toten.
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Facebook: Sicherheits-Check auch nach Anschlag in Nigeria
Nach dem Einsatz während der Anschläge in Paris hat Facebook seinen Sicherheits-Check auch zu einem Bombenattentat in Nigeria eingeschaltet. Mit dem "Safety Check" können Facebook-Nutzer in Krisengebieten ihre Freunde beruhigen. Das Online-Netzwerk habe beschlossen, diese Funktion häufiger einzuschalten, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch. Die Software fragt Facebook-Mitglieder bei Nutzung der Mobil-App des Netzwerks in der Nähe von Krisensituationen, ob sie in Sicherheit sind oder sich gar nicht in der betroffenen Gegend aufhalten. Die Information wird dann für ihre Facebook-Freunde sichtbar gemacht. In Paris machten nach den Anschlägen von Freitag nach Angaben von Facebook binnen 24 Stunden 4,1 Millionen Nutzer von der Möglichkeit Gebrauch. Das US-Unternehmen war dafür kritisiert worden, dass es den "Safety Check" in Paris aktivierte, aber nicht wenige Stunden zuvor nach einem Bombenattentat in Beirut mit über 40 Toten.
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Peta würdigt toten Polizeihund
Nicht nur das Netz, auch die Tierschutzorganisation Peta trauert um Polizeihund "Diesel", der bei der Anti-Terror-Razzia in Saint-Denis ums Leben kam. In einem Kommuniqué hieß es: "Diesel gehörte keiner Religion an, stellte keine Bedrohung da und hatte keine Waffen, dennoch verlor er im Einsatz für Frankreichs Sicherheit sein Leben… Möge er in Frieden ruhen, gemeinsam mit den anderen unschuldigen Opfern dieses Terrors."
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IS tötet erneut Ausländer
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat nach eigenen Angaben in Syrien zwei ausländische Geiseln getötet. Dabei handelt es sich offenbar um einen Norweger und einen Chinesen. Die am Mittwoch verbreitete neue Ausgabe des IS-Internetmagazins „Dabiq“ zeigt Bilder von den Leichen der beiden Gefangenen. Daneben steht auf Englisch: „Hingerichtet“. Weitere Angaben machen die Extremisten nicht.
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Bild von Flugzeug-Bombe?
Der IS veröffentlicht in seinem Internet-Magazin ein Bild einer Getränkedose, in dem angeblich die Bombe versteckt war, die am 31. Oktober eine russische Passagiermaschine über Ägypten zum Absturz gebracht hat. Auf dem Foto sind eine Dose des Erfrischungsgetränks Schweppes Gold zu sehen sowie Bauteile, die ein Zünder und ein Schalter sein könnten. Außerdem zeigt das Magazin ein Foto von Pässen, die angeblich russischen Passagieren gehört haben sollen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte nicht überprüft werden. Foto: AP/Uncredited
Bei dem Flugzeugabsturz starben 224 Menschen. Der russische Geheimdienst geht auch von einem Bombenattentat aus.
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Schweden hebt Gefahrenstufe
Die schwedische Sicherheitspolizei hat die Warnstufe von "erhöhte Bedrohung" (3) auf "hohe Bedrohung" (4) angehoben. Es ist die zweithöchste Gefahrenstufe auf der Skala. Die Entscheidung basiert auf Unterlagen des Nationalen Zentrums zur Beurteilung von Terrorgefahren (NCT). "Eine große Zahl Personen ist nach Schweden zurückgekehrt, nachdem sie an Kämpfen in Syrien und dem Irak teilgenommen hat", erklärte die Säkerhetspolis (Säpo). "Außerdem sind weitere Personen vor Ort, die nach Schweden zurückkehren könnten."
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Attentäter vor Anschlägen in Belgien verhört
Der Paris-Attentäter Brahim Abdeslam und sein international gesuchter Bruder Salah sind Anfang 2015 von belgischen Ermittlern verhört worden. Sie seien aber nicht weiter beobachtet worden, weil "keine Anzeichen einer möglichen Bedrohung" vorgelegen seien, erklärte die Staatsanwaltschaft in Brüssel und bestätigte damit einen Bericht von Politico.
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Kampf gegen illegalen Kunsthandel des IS
Laut Experten soll der IS mit illegalem Kunsthandel Millionen verdienen. Dagegen will Frankreich nun mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog vorgehen. So müssten die Einfuhr- und Ausfuhrkontrollen von Kunstwerken verschärft und europaweit harmonisiert werden, sagte der Direktor des Louvre, Jean-Luc Martinez.
Außerdem will Frankreich bedrohte Kulturgüter aus Krisengebieten in sogenannten "Refugien" sicher aufbewahren. Präsident Hollande bezeichnete diese temporären Reserven als "ein Asyl für Museen". Auch soll es verstärkte Maßnahmen zum Schutz bedrohter Kulturgüter geben. Für den antiken Triumphbogen im syrischen Palmyra kommen diese zu spät. Er wurde im Oktober von den religiösen Fanatikern des IS gesprengt.
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Das Netz trauert um Polizeihund
Unter #Jesuischien finden sich bereits Tausende Tweets zum Tod des Polizeihundes. Hier eine Auswahl.
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Warnung vor weiteren IS-Anschlägen
Deutschlands Innenminister de Maiziere äußerte sich heute bei der Herbsttagung des deutschen Bundeskriminalamtes in Mainz besorgt: "Die Bedrohungslage für Europa und auch für Deutschland ist ernst - wirklich ernst". Die Anschläge in Paris seien Teil einer ersten koordinierten Anschlagsserie des IS auf dem Kontinent gewesen – und vermutlich auch nicht die letzten, so de Maiziere.
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Muslimische Organisationen verurteilen Attacken
In der britischen Zeitung Telegraph erschien heute eine Deklaration von mehr als hundert muslimischer Organisationen, die die Attacken in Paris verurteilen.
Full page @Telegraph ad from hundreds of Muslim orgs condemning #Paris attacks pic.twitter.com/0jodvRaObm
— British Future (@britishfuture) 18. November 2015 -
414 Hausdurchsuchungen in Frankreich
Frankreichs Innenminister Cazeneuve merkte auch an, dass 118 Hausdurchsuchungen in der Nacht auf Mittwoch stattgefunden haben, 25 Menschen wurden festgenommen, 34 Waffen beschlagnahmt.
Insgesamt haben in den vergangenen drei Nächten 414 Hausdurchsuchungen stattgefunden, 60 Menschen wurden festgenommen und 75 Waffen beschlagnahmt.
Bilan du jour des perquisitions administratives pic.twitter.com/GDS8iDO8Zc
— Camille Polloni (@CamillePolloni) 18. November 2015 -
Abdeslam in Spanien?
Laut spanischen und französischen Sicherheitskräften könnte der gesuchte Salah Abdeslam in einem Citroën in Spanien unterwegs sein.
Francia avisa que Salah Abdeslam ha podido pasar a España en un Citroën Xsara AE-113-SY https://t.co/qRn8MfTRSl pic.twitter.com/5ErQHGrlih
— Antidisturbios #UIP (@FuerzasDelOrden) 18. November 2015 -
"Wollten zuschlagen"
Innenminister Cazeneuve sagte zudem, dass die heute festgenommen Verdächtigen "wieder zuschlagen wollten".
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Innenminister: "Mindestens zwei Tote, möglich mehr"
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte laut Guardian, dass der Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis mindestens zwei Todesopfer gefordert hätte, "möglich auch mehr".
Französische Medien haben am Mittwochmorgen berichtet, dass auch eine dritte Person getötet wurde. Die Berichte wurden aber von offizieller Seite nicht bestätigt. Es ist nun auch bekannt, dass zwei von den sieben festgenommenen Personen im Krankenhaus versorgt worden sind. Einer sei wieder entlassen worden, stehe aber unter Arrest, heißt es weiter.
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CNN-Interaktiv: 129 Opfer, 129 Menschen
CNN hat eine interaktive Grafik mit den Namen der 129 Todesopfer veröffentlicht.
#ParisAttacks: 129 victims, each with their own story. Explore our interactive: https://t.co/n25cCvY9E9 pic.twitter.com/8fEGBhq5Zp
— CNN (@CNN) 18. November 2015 -
Was wir bislang wissen über...
... den Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis
- Einsatz galt dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge in Paris Abdelhamid Abaaoud
- Zwei Menschen wurden getötet, sieben Menschen wurden verhaftet
- Fünf Polizisten wurden leicht verletzt, ein Polizeihund getötet
... die Attacken in Paris
- Französische Regierung sagt, alle 129 Todesopfer wurden identifiziert
- Hollande will Polizisten besser ausstatten lassen
- Es wurde ein Handy nahe dem Musikklub Bataclan gefunden
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#Jesuischien
Beim Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis wurde neben zwei Menschen auch Polizeihund "Diesel" getötet. Unter dem Hashtag #jesuischien trägt die Twitter-Community Trauer – nicht ganz unumstritten.
#JeSuisChien? Jetzt ernsthaft? https://t.co/vgTNeoAtgE
— Valentin (@valewu_) 18. November 2015#JeSuisChien Goes Viral In Honor Of Dog Killed During #France Raid https://t.co/37Jd9SL5O2 pic.twitter.com/kHCokRtiFb
— Animal Trends (@Animalolizer) 18. November 2015 -
US-Militär verbietet Privatreisen für Soldaten nach Frankreich
Aus Sicherheitsgründen dürfen US-Militärangehörige derzeit keine Privatreisen nach Paris und ins übrige Frankreich machen. Das sagte eine Sprecherin des US-Militärflugplatzes Ramstein der deutschen Welt. Für offizielle Reisen ist eine Genehmigung nötig. Die Vorschriften gelten auch für Familienangehörige und Zivilbeschäftigte des US-Verteidigungsministeriums. Mit dieser Anordnung wolle das Europa-Kommando die Soldaten schützen. "Wir sind nicht sicher, was dort gerade passiert", sagte die Sprecherin mit Blick auf Paris.
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Kopenhagen: Flughafen evakuiert, Fehlalarm
Der Flughafen in Kopenhagen wurde nach einem Fund eines herrenlosen Koffers evakuiert. Es soll sich jedoch um einen Fehlalarm handeln. Wie britische und dänische Medien berichten kann es zu Verspätungen kommen.
AP: Danish police have called off a bomb scare at Copenhagen's international airport
— Jesse Rodriguez (@JesseRodriguez) 18. November 2015 -
Handy als heiße Spur
In Paris soll eines der Handys gefunden worden sein, das die Attentäter am vergangenen Freitag benutzt haben. Le Monde zufolge wurde es nahe dem Musikklub Bataclan in einem Mistkübel entdeckt. Darauf soll sich den Berichten zufolge ein Plan von den Räumen des Bataclan und eine SMS befunden haben. Der Wortlaut:
"On est parti on commence"
("Wir sind losgegangen, wir fangen an")
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Hollande will Stadtpolizisten besser bewaffnen
Der französische Präsident hat in seiner Rede zudem angekündigt, Bürgermeistern zu ermöglichen, ihre Polizisten besser zu bewaffnen.
Hollande annonce que l'Etat aidera les maires qui le demandent à armer leur police municipale. #AMF
— R_Besse_Desmoulieres (@raphaellebd) 18. November 2015 -
TV: Frau war Cousine von Attentäter
Wie der französische Sender BMFTV berichtet war die Frau, die sich am Mittwochmorgen in die Luft gesprengt hat, die Cousine des gesuchten Drahtziehers der Anschläge in Paris, Abdelhamid Abaaoud. Eine Bestätigung der Polizei oder der Staatsanwaltschaft gibt es bislang nicht.
Berichtet wurde außerdem, dass die französische Polizei seit Tagen die Frau überwacht hatte. Sie stand im Verdacht den mutmaßlichen Terroristen Unterschlupf gewährt zu haben.
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Hollande: Frankreich bleibt Land der Veränderung
In seiner Rede am Mittwoch verteidigte Präsident Hollande die "temporäre Einschränkung der Freiheiten" im Land, betont aber, dass diese wieder hergestellt werden: "Frankreich bleibt ein Land der Veränderung."
Frankreich werde auch 30.000 Flüchtlinge in den nächsten zwei Jahren aufnehmen, erklärte der Präsident und erteilte jede Verbindung zwischen "Flüchtlingskrise und Terrorismus" eine Abfuhr. Ein Link zwischen diesen Phänomenen würde es geben, weil Flüchtlinge vor dem Terrorismus des IS flüchten.
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Air France-Maschinen nach Bombendrohung umgekehrt
Wegen Bombendrohungen sind in den USA zwei Maschinen der französischen Fluggesellschaft Air France kurz nach ihrem Start umgeleitet worden. Es habe anonyme Bombendrohungen gegeben, teilte Air France mit. Eines der Flugzeuge wurde nach dem Start in Los Angeles nach Salt Lake City umgeleitet, die andere Maschine landete aus Washington kommend im kanadischen Halifax. Später gab es Entwarnung.
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Psychiatrische Notfälle nach Anti-Terror-Einsatz
Nach dem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis haben Psychologen mehrere Dutzend traumatisierte Anwohner betreut. In der Mittagszeit waren etwa 30 Menschen in einer Klinik untergebracht; insgesamt seien etwa 60 bis 80 Bewohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft des in der Früh gestürmten Hauses auf psychotherapeutische Hilfe angewiesen, hieß es vom Französischen Roten Kreuz. "Der Lärm der Explosionen und Schüsse hat sie zutiefst verstört."
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Alle 129 Todesopfer identifiziert
Die französischen Ermittler haben alle 129 Todesopfer der Terroranschläge von Paris identifiziert. Bis Ende der Woche sollten auch alle Autopsien abgeschlossen sein, teilte der Elyseepalast mit. Jeweils nach der Autopsie stelle die Staatsanwaltschaft die nötigen Papiere für die Beisetzung der Toten aus.
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Polizei: Terminal 3 wurde evakuiert
Wie die Polizei von Kopenhagen auf Twitter mitteilte wurde der Terminal 3 des Kopenhagener Flughafens evakuiert. Details bleiben jedoch unklar.
Vi er til et mistænkeligt forhold i lufthavnen, Kastrup. Terminal 3 rømmes. Intet yderligere pt. #politi.dk
— Københavns Politi (@KobenhavnPoliti) 18. November 2015 -
Deutschland "erklärtes Angriffsziel"
Deutschland sei ein "erklärtes Angriffsziel islamistischer Terroristen", warnt der Präsident des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch. "Wir haben derzeit Erkenntnisse zu circa 750 Personen aus Deutschland, die in Richtung Syrien und Irak gereist sind", so Münch. Rund ein Fünftel der Ausgereisten seien Frauen, die sich aktuell in Syrien und im Irak aufhielten. "Etwa ein Drittel der ausgereisten Personen befindet sich wieder in Deutschland."
Münch wertete die islamistischen Anschläge in Paris als "neuen, traurigen Höhepunkt". "Die Terrorakte richten sich gegen europäische Werte und damit auch gegen Deutschland." Das Vorgehen der Attentäter von Paris deute "auf gut ausgebildete, zu allem entschlossene Täter und eine längere Planung hin".
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Hollande: Krieg gegen den Terrorismus
Präsident Hollande erklärte in einer Rede, dass sich Frankreich im Krieg gegen den Terrorismus befinde. Für den Völkerrechtsexperten Franz Leidenmühler ist das "politische Rhetorik". Mehr dazu lesen Sie hier.
French President Hollande: We are at war, a war against terrorism https://t.co/URxs5vitHt https://t.co/URxs5vitHt
— CNN (@CNN) 18. November 2015 -
Kopenhagen: Terminal geräumt
Berechtigte Terrorangst - oder blanke Nerven? Nach dem Fund eines verdächtigen Koffers ist ein Terminal des internationalen Kopenhagener Flughafens am Mittwoch evakuiert worden. Auf Twitter schrieb die Polizei von "verdächtigen Umständen". Kopenhagen-Kastrup ist der größte Flughafen Skandinaviens und hat bis Ende Oktober dieses Jahres bereits 22 Millionen Menschen befördert.
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Telefonüberwachung führte Ermittler zur Wohnung in Saint-Denis
Auswertungen überwachter Telefongespräche haben die französischen Ermittler auf die Spur der Terrorverdächtigen in Saint-Denis nördlich von Paris gebracht. Daraus hätten sich Hinweise ergeben, dass Abdelhamid Abaaoud sich in einer konspirativen Wohnung dort aufhalten könnte, sagte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins am Mittwoch nach dem Ende der stundenlangen Aktion. Die Identität der getöteten und festgenommenen mutmaßlichen Terroristen ist nach seinen Angaben noch nicht geklärt. Molins kündigte für den späteren Nachmittag eine Pressekonferenz mit Einzelheiten an.
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Europa-weite Fahndung nach Abdeslam
Ein mutmaßlicher Attentäter der Anschläge in Paris ist weiterhin auf der Flucht. Es handelt sich um Salah Abdeslam. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sagte, dass Abdeslam auf der EU-weiten Liste der Polizei stand, als dieser in September in Österreich gestoppt wurde. Seine Anwesenheit wurde den belgischen Behörden mitgeteilt, so Mikl-Leitner.
Im Februar soll Abdeslam wegen Drogenbesitzes festgenommen worden sein, sagte die beglische Polizei am Mittwoch. Nachdem er die Strafe in Höhe von 70 Euro gezahlt hatte, kam er frei.
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Merkel verteidigt Match-Absage
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel verteidigt die Absage des Fußball-Länderspiels am Dienstagabend in Hannover. "Die Sicherheitsbehörden haben eine verantwortliche Entscheidung getroffen", betont sie nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Berlin. Die schwierige Entscheidung sei nach der Devise getroffen worden: "Im Zweifel für die Sicherheit." Foto: APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Brüssel will Handel mit Schusswaffen einschränken
Im Kampf gegen den Terrorismus hat die EU-Kommission schärfere Vorschriften für der Erwerb von Schusswaffen vorgeschlagen. Derzeit gebe es keine Hürden für den Handel mit deaktivierten Feuerwaffen, erklärte die EU-Kommission. Sie könnten nicht mehr verfolgt werden. Die jüngsten Anschläge und Attentatsversuche zeigten aber, dass solche Waffen reaktiviert werden. Die EU-Kommission schlägt vor, dass Schusswaffen, ihre Bestandteile und Munition nicht mehr über das Internet verkauft werden dürfen. Außerdem will die EU-Behörde striktere Regeln für halb-automatische Waffen, die unter keinen Umständen mehr an Privatpersonen abgegeben werden dürften, auch wenn sie deaktiviert wurden.
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Verbleib von Abbaoud ungewiss
Dass sich der gesuchte Abdelhamid Abbaoud unter den Festgenommenen befunden hat, wurde von den Behörden noch nicht bestätigt.
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Zusammenfassung des Anti-Terror-Einsatzes
Die Polizei hat den Einsatz im Pariser Vorort Saint-Denis beendet.
Was wir bisher wissen:
- Zwei Menschen wurden getötet
- Sieben Menschen wurden verhaftet
- Fünf Polizisten wurden leicht verletzt, ein Polizeihund getötet
Bestätigte Informationen von der französischen Staatsanwaltschaft- Eine Frau sprengte sich in die Luft
- Eine Person wurde durch einen Scharfschützen der Polizei getötet
- Drei Personen wurden in der Wohnung verhaftet (Identität noch unbekannt)
- Ein Mann und eine Frau wurden in "unmittelbarer Nähe" der Wohnung verhaftet (womöglich Besitzer der Wohnung)
- Zwei weitere Personen wurden verhaftet
- Polizisten der Spezialeinheit sollen eine Person in der Wohnung festhalten
Wie sich der Einsatz abspielte:Die Wohnung liegt in der Straße Rue du Corbillon, rund zwei Kilometer vom Stade de France entfernt, ein Ziel der Attacke vom Freitag. Der Einsatz begann am Mittwoch um 4:30 Uhr. Sieben Explosionen wurden von Anwohnern gemeldet. Die Straßen wurden von der Polizei und vom Militär gesperrt. Den Anrainern wurde gesagt, in Deckung zu gehen und von den Fenstern fernzubleiben. Schulen wurden am Mittwoch nicht geöffnet.
Noch nicht bestätigt:
- Der Einsatz galt einem der Drahtzieher der Anschläge in Paris: Abdelhamid Abaaoud
- Es gibt keine Hinweise, ob die Person in der Wohnung war.
- Eine Frau wurde seit Tagen von der Polizei beobachtet, weil sie im Verdacht stand, Abdelhamid Abaaoud zu beherbergen.
- Ob es sich um die selbe Frau handelt, die sich in die Luft gesprengt hat, kann noch nicht gesagt werden.
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