Gesichter 2017: Wer für Europa wichtig wird

Die Silhouetten von drei unbekannten Personen, die mittlere mit einem Fragezeichen versehen.
Neun Personen, die den Weg der EU im kommenden Jahr bestimmen könnten. Ein Überblick.

Die Europäische Union steht 2017 von innen und von außen unter Druck. Herausforderungen warten im Westen, Osten und Süden des Kontinents, während zugleich Anti-EU-Bewegungen den Zusammenhalt der Union testen. Neun Gesichter gilt es dabei im kommenden Jahr im Blick zu haben:

Donald Trump

Donald Trump klatscht vor einem dunklen Hintergrund in die Hände.
FILE PHOTO: U.S. President-elect Donald Trump claps at the USA Thank You Tour event at the Iowa Events Center in Des Moines, Iowa, U.S., December 8, 2016. REUTERS/Shannon Stapleton/File Photo
Die Wahl des baldigen US-PräsidentenDonald Trumphat die Staats- und Regierungschefs der EU genauso auf dem falschen Fuß erwischt wie das Votum der Briten für einen EU-Austritt. Falls er die US-Wirtschaft durch hohe Investitionen ankurbeln sollte, dürfte davon auch die Konjunktur in Europa profitieren. Falls er aber die Handelsbarrieren hochfährt, könnte das Gegenteil für die EU eintreten.

Theresa May

Ende März will die britische PremierministerinTheresa Mayden Austrittsantrag ihres Landes bei der EU einreichen. Sie muss dafür die Reihen ihrer Regierung geschlossen halten, um dann die komplexen Verhandlungen mit der EU zu beginnen. Die EU-Staaten dürften May das Leben in den knapp zweijährigen Gesprächen auch deshalb schwer machen, um Nachahmer abzuschrecken.

Marine Le Pen

Marine Le Pen vor einem blauen Hintergrund mit der Aufschrift „Marine Présidente“.
FILE PHOTO: France's far-right National Front (FN) leader Marine Le Pen poses in front of a poster for her 2017 French presidential election campaign as she inaugurates her party campaign headquarters "L'Escale" in Paris, France, November 16, 2016. REUTERS/Charles Platiau/File Photo
Sollte die Chefin des rechtsextremen Front National am 7. Mai Präsidentin Frankreichs werden, sind alle anderen Überlegungen zur EU im kommenden Jahr obsolet. DennMarine Le Penmacht keinen Hehl daraus, die EU zerstören zu wollen. Viel dürfte davon abhängen, welchem Kandidaten sie gegenübertritt, falls sie es in die Stichwahl schafft.

Wladimir Putin

Wladimir Putin bei einer Rede vor einem Mikrofon.
Russian President Vladimir Putin (L) speaks as he attends a State Council meeting at the Kremlin in Moscow on December 27, 2016. / AFP PHOTO / POOL / NATALIA KOLESNIKOVA
Der nächste Schachzug des russischen PräsidentenWladimir Putinist für die Europäer schwer abzusehen. Sollte sich Trump für die USA entscheiden, die Sanktionen gegen Russland fallen zu lassen, dürfte es für die EU kompliziert werden, ihre Reihen geschlossen zu halten und die wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Strafmaßnahmen über den 31. Juli hinaus zu verlängern.

Angela Merkel

Angela Merkel vor einem blauen Hintergrund.
German Chancellor Angela Merkel addresses a press conference at the Chancellery in Berlin on December 23, 2016 after Tunisian Anis Amri, the suspected Christmas market attacker, was killed when he opened fire on Italian police in Milan. / AFP PHOTO / Tobias SCHWARZ
Die Bundeskanzlerin, seit der Flüchtlingskrise in Teilen der Bevölkerung umstrittener als je zuvor, stellt sich zum vierten Mal zur Wahl.Angela Merkelgilt als Stabilisator der EU, doch selbst bei ihrer Wiederwahl bleibt die Frage, was sie noch ausrichten kann, wenn die Nachbarländer ihren EU-Kurs dramatisch ändern.

Jaroslaw Kaczynski

Porträt von Jarosław Kaczyński vor einem hellen Hintergrund.
FILE PHOTO: Leader of Law and Justice party Jaroslaw Kaczynski poses after an interview with Reuters in party headquarters in Warsaw, Poland December 19, 2016. REUTERS/Kacper Pempel/File Photo
Der Chef der nationalkonservativen und regierenden PiS-Partei,Jaroslaw Kaczynski, will die Reihen der EU gegenüber Russland geschlossen halten, hat aber zugleich das Verfahren der EU-Kommission zur Lage des Rechtsstaates in Polen am Hals. Britische Diplomaten setzen wiederum darauf, mit den Polen als Schwergewicht unter den osteuropäischen EU-Staaten Sonderregeln bei den anstehenden "Brexit"-Verhandlungen herausschlagen zu können.

Sergio Mattarella

Sergio Mattarella, der italienische Staatspräsident, blickt zur Seite.
Italy's President Sergio Mattarella addresses journalists after three days of consultations with representatives of Italy's main parties for the creation of a caretaker administration to guide the country to elections, on December 10, 2016 at the Quirinale Palace in Rome. Mattarella said he will decide moves on political crisis in 'coming hours' and added "election rules must be revised before vote". Italy was plunged into political uncertainty by the resignation of Prime Minister Matteo Renzi following a crushing referendum defeat. / AFP PHOTO / VINCENZO PINTO
Der 75-jährige Staatspräsident Italiens muss sein Land durch stürmische Zeiten und eventuell durch eine vorgezogene Parlamentswahl führen.Sergio Mattarellaist dabei der Stabilitätsanker eines Landes, auf das die EU wegen seiner Bedeutung und Größe nicht verzichten kann.

Der Migrant aus Afrika

Für einen jungen Mann aus Afrika wird die Suche nach besseren Lebensbedingungen in der EU im kommenden Jahr nicht einfacher werden, da die EU-Staaten auch wegen der Wahlenmit immer mehr afrikanischen Ländern Rückführungsabkommen schließenund rigider bei der Abschiebung sein wollen.

Der große Unbekannte

Eine Silhouette einer Person mit einem Fragezeichen über dem Gesicht, flankiert von zwei weiteren Silhouetten.
Male silhouette profile picture with question mark on the head - vector
Ein Rätsel ist den etablierten Parteien und Wahlforschern noch immer, welchen Einfluss diejenigen haben werden, die unzufrieden sind mitGlobalisierung,Flüchtlingspolitik und demgenerellen Weg der EU. Zu dieser unbekannten Größe gesellen sich die Unabwägbarkeiten globaler Krisen und ihr Einfluss auf das Schicksal Europas.

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