Experte Mangott: Mit US-Kampfjets könnten Ziele in Russland angegriffen werden

Experte Mangott: Mit US-Kampfjets könnten Ziele in Russland angegriffen werden
Bisher waren die USA zurückhaltend, um eine Eskalation zu vermeiden. Jetzt rechnet man offenbar mit einem Sieg der Ukraine.

Seit Wochen ist der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij unterwegs und bittet Staaten auf der ganzen Welt um Kampfjets - nun dürfte sein Wunsch erfüllt werden. Am Rande des G7-Gipfels sagte ein ranghoher US-Beamter: Man wolle die Ukraine zuerst bei der Ausbildung von Piloten an F-16-Kampfjets unterstützen und dann entscheiden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stellt. 

Wie wird Russland darauf reagieren? Russland habe damit gerechnet, sagt Experte Gerhard Mangott in der ZiB2 am Freitag. Signale gibt es ja schon länger. Allerdings: Diese Waffen würden erst in vier bis sechs Monaten ausgeliefert werden können, so lange dauert die Ausbildung. Die Hilfe komme also reichlich spät.  

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Die Kampfflugzeuge ermöglichen, dass die Reichweite der ukrainischen Armee ausgeweitet wird. Das heißt aber auch, dass auch Ziele auf russischem Boden angegriffen werden können, gab Mangott zu bedenken. Das sei für die USA zuletzt der Grund gewesen, diese Flugzeuge nicht zu liefern - man wollte eine Eskalation mit Russland vermeiden. Dies hat sich nun geändert: Offenbar setzt man auf einen Erfolg der Ukraine.

Sanktionen

Beim G7-Gipfel sind auch weitere Sanktionen Thema - das werde Russland schaden. Je mehr Sanktionen es gibt, umso mehr sind aber auch europäische Industrien und Arbeitskräfte betroffen - das müsse man im Hinterkopf behalten, so Mangott. 

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Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner Jewgeni Prigoschin hatte zuletzt vor einer Offensive der Ukraine gewarnt und Russlands Präsident Wladimir Putin als "Opa" bezeichnet. Mangott meint, Prigoschin beabsichtige wohl, in der politischen Hierarchie aufzusteigen. "Das wird sein Ablebensrisiko erhöhen." 

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