Das sind die irrsten Verschwörungstheorien zu Beirut

Ein zerstörter Getreidespeicher in Beirut, mit Rettungskräften vor Ort.
Clintons Freunde greifen mit taktischen Atomwaffen an, Netanjahu präsentierte Angriffsplan vor Jahren - die absurdesten Theorien.

Keine Katastrophe, kein Großereignis vergeht, ohne dass Menschen die "offizielle" Version anzweifeln. Kritisch zu denken ist ein gutes Recht, sogar Pflicht des aufgeklärten Menschen. Wie bei jedem tragischen Ereignis gibt es jedoch Stimmen, die über das Ziel hinausschießen. Im Fall der Katastrophe von Beirut hat der KURIER vier der irrsten Verschwörungstheorien zusammengetragen, die tatsächlich in einschlägigen Chatgruppen geteilt und weitergeleitet werden.

  • Waffenlieferung der iranischen Revolutionsgarden

„Doch Gnade dem, der die möglichen Fakten ausspricht. Dass die Katastrophe nämlich möglicherweise eine misslungene Waffenlieferung der iranischen Revolutionsgarden für die Hisbollah oder Präsident Assad von Syrien war.“

Diese Vermutung ergibt Sinn. Zumindest, wenn der Iran dort läge, wo jetzt Zypern liegt. Der Einflussbereichs Teherans reicht am Land lückenlos bis nach Damaskus und Beirut – immer wieder bombardieren israelische Kampfjets mutmaßliche Waffenlieferungen am Landweg. Warum der Iran auf dem Seeweg Kampfmittel an die Hisbollah transportieren sollte, erschließt sich nicht.

  • Gezielter Raketenbeschuss der Israelis

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu zeigte auf der UN-Generalversammlung im Jahr 2018 eine Karte von Beirut mit einigen Punkten darauf. Für Verschwörungstheoretiker sogleich ein Beweis, dass „Bibi“ nun seinen teuflischen Plan ausgeführt habe. Es ist natürlich absolut logisch, einen Kampfplan in aller Öffentlichkeit zu präsentieren und dann in die Tat umzusetzen. Die Punkte auf Netanjahus Karte sind angebliche Waffenverstecke der Hisbollah, die im Übrigen einige Kilometer südlich des Explosionsortes liegen.

  • Die Eliten wollen Platz für einen Yachthafen

„Wer Material beschlagnahmt, angeblich vor Jahren, wird es normalerweise versteigern, oder freihändig verkaufen, damit der Hafen davon befreit ist. Lagerkapazität am Hafen pflegt stets knapp und teuer zu sein“, lautet die Analyse in einschlägigen Telegram-Gruppen. Die Eliten hätten die Explosion also absichtlich herbeigeführt, um wieder Platz schaffen zu können: „Nun haben die einen kleinen runden Yachthafen dazubekommen. Platz für die Marina wäre jetzt auch“, wird erklärt.

Eine Theorie, die wahrlich keiner Entgegnung bedarf.

  • Deep State greift mit taktischen Atomwaffen an

Ob es um einen Angriff auf die libanesische Nationalbank oder um eine Nebelgranate geht, ist in Verschwörungstheoretiker-Kreisen noch nicht ganz geklärt. Allerdings: Laut QAnon und Co soll die „Wahrheit“ über Clinton als „Kinderschänderin und Kinderschmugglerin“ gleich auffliegen. Aus diesem Grund würden die Verbündeten Clintons - CIA, die Rothschilds, George Soros und ganz Hollywood - alles unternehmen, um von ihr abzulenken. Die Explosion sei von einer taktischen Atomwaffe oder schmutzigen Bombe herbeigeführt worden, vermuten die Verschwörungstheoretiker.

Über diesen Punkt breitet die Redaktion einen Mantel des Schweigens ...

Zwei Tage nach der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut suchen Rettungshelfer unterdessen weiter nach Überlebenden. Noch immer werden nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes rund 100 Menschen vermisst.

Eine weinende Frau mit blutverschmiertem Gesicht hält ein Tuch und ein Handy in der Hand.

Ein beschädigter Krankenwagen des libanesischen Roten Kreuzes inmitten von Trümmern.

Militärangehörige und zivile Beamte stehen zusammen und tragen Gesichtsmasken.

Ein Mann mit Maske steht inmitten von Trümmern in einer zerstörten Straße.

Zwei ältere Menschen sitzen vor einem zerstörten Geschäft, beide mit Verletzungen.

Beschädigte Autos und Trümmer nach einer Explosion in Beirut.

Eine massive Explosion erzeugt eine pilzförmige Rauchwolke am Himmel.

Die erste der zwei großen Detonationen erzeugte eine große Rauchwolke, die rötliche Färbung entand durch das vermutlich explodierte Ammoniumnitrat

Militärfahrzeuge auf einer Straße in Beirut, im Hintergrund die Trümmer der Explosionskatastrophe 2020.

Soldaten tragen einen verletzten Mann in einem zerstörten Hafengebiet.

LEBANON-BLAST

Rauch steigt nach der Explosion im Hafen von Beirut auf.

Ein Trümmerfeld mit zerstörten Autos und beschädigten Gebäuden im Hintergrund.

Rettungskräfte tragen einen Verletzten durch die Trümmer einer zerstörten Stadt.

Helfer bergen einen Verletzten

Luftaufnahme eines Hafens mit Schiffen, Lagerhallen und Containern.

Satellitenaufnahme des Explosionsortes im Hafen von Beirut, entstanden vor einigen Tagen

Ein großer, kreisförmiger Regenbogen über einer Stadtlandschaft.

Kurz nach der ersten folgte die zweite, noch gewaltigere Detonation: Dass die Druckwelle auf den vielen kursierenden Videos als weiße "Kugel" deutlich sichtbar ist, liegt laut Experten an der feuchten Luft - das Wasser verdampfte blitzschnell

Nach einer Explosion steigt dichter Rauch über Trümmern auf, während Feuerwehrleute versuchen, das Feuer zu löschen.

Large explosion in harbor area rocks Lebanon

Ein Mann steht verzweifelt vor der zerstörten Hafengegend von Beirut.

Ein Trümmerfeld mit zerstörten Autos und beschädigten Gebäuden im Hintergrund.

Eine riesige, rosafarbene Rauchwolke steigt über einer Stadt auf.

Ein zerbrochenes Glas mit einem „Beirut Café b Kaffak“-Logo liegt auf einem gefliesten Boden.

Eine Frau leistet einer blutenden, verletzten Frau Erste Hilfe.

Zwei Männer gehen durch eine Straße mit Trümmern und beschädigten Gebäuden.

Ein Hubschrauber wirft Wasser auf ein brennendes Lagerhaus, während ein Soldat Wache hält.

Ein auf dem Dach liegendes Auto nach einer Explosion in Beirut, mit Menschen im Hintergrund.

TOPSHOT-LEBANON-BLAST

Rettungskräfte transportieren eine verletzte Person auf einer Trage zu einem Krankenwagen.

Nach einer Explosion stehen Trümmer und Rauch in der Luft, während Feuerwehrleute versuchen, das Feuer zu löschen.

Ein beschädigtes Auto steht vor zerstörten Gebäuden in Beirut.

Die Zerstörung im Hafen von Beirut nach der Explosion, mit beschädigten Schiffen und Trümmern.

Ein Hubschrauber überfliegt die Trümmer und Zerstörung im Hafen von Beirut.

Die Trümmer und Zerstörung im Hafen von Beirut nach der Explosion.

Die Fassade eines zerstörten Bürogebäudes mit zerbrochenen Fenstern und Trümmern.

Ein blaues Gebäude mit schweren Schäden und Trümmern vor dem Eingang.

Nach einer Explosion schieben Helfer einen Rollstuhl vor einer zerstörten Klinik.

Nach der Explosion in Beirut suchen Rettungskräfte in den Trümmern nach Überlebenden.

LEBANON-BLAST

Das Innere einer zerstörten Kirche mit Trümmern auf dem Boden.

Aftermath of Tuesday's blast in Beirut's port area

Beschädigte Gebäude in Beirut, darunter der Royal Tower, zeugen von der Zerstörung.

Ein Schiff brennt im Hafen, dichter Rauch steigt auf.

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