Das liberale Amerika fürchtet um die Rechte von Homosexuellen

Das liberale Amerika fürchtet um die Rechte von Homosexuellen
Nach dem historischen Urteil über Schwangerschaftsabbrüche wird ein höchstrichterlicher Durchmarsch auch beim Recht auf Empfängnisverhütung und der Homo-Ehe befürchtet.

aus Washington Dirk Hautkapp

Freitagnachmittag in der Underwood-Straße im Washingtoner Stadtteil Chevy Chase: Vor dem idyllisch gelegenen Haus von Brett Kavanaugh patrouillieren bewaffnete Agenten des Secret Service und der Polizei. Kavanaugh ist einer der neun Richter am Obersten Gericht, das gerade 50 Jahre Rechtssicherheit für Millionen Frauen mit einem Federstrich ausradiert hat: Abtreibung überall legal – das war einmal. Man stellt sich auf wüste Proteste ein. Vorläufig stehen aber nur Sam und Rachel vor dem Haus.

Die 27-jährigen Studentinnen halten Plakate hoch: "Wir werden nicht zurückgehen." Gemeint ist die Zeit vor 1973, als die USA zum ersten Mal landesweit de facto ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch einrichteten. Das wurde nun einkassiert. Sam und Rachel sind außer sich. Doch die Sicherheitsbeamten verbieten ihnen den Protest vor Kavanaughs Haus. "Er hat uns angelogen", sagt Rachel – und ist dabei ganz nah bei der republikanischen Senatorin Susan Collins.

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