"Sie mussten auf die eigenen Familien schießen"

"Sie mussten auf die eigenen Familien schießen"
Vor zehn Jahren begannen erste Demonstrationen gegen Diktator Assad. Rasch entwickelte sich daraus ein Krieg, der bis heute andauert. Nour Zena war dabei, als es begann – und schildert, wie er zum Revolutionär wurde.

Es ist spät in der Nacht, als Nour Zenas Handy klingelt. „Mohammed ist noch nicht daheim. Weißt du, wo er ist?“ Der Bruder seines besten Freundes ist am Apparat. Nour schwant Übles. „Er hat mich Stunden zuvor angerufen, gefragt, ob wir eine Wasserpfeife rauchen gehen wollen“, sagt er zum KURIER.

Doch das war nur ein Code. Viele Male waren die beiden durch die Straßen von Damaskus gezogen, hatten Parolen an Hauswände gesprüht. „Freiheit“, „Weg mit Assad“. Als Nours Handy klingelt, dauern die Proteste in Syrien bereits zehn Monate an.

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