NATO warnt: Bosnien und Georgien im Cyber-Visier von Russland
Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoana hat am Dienstagabend gewarnt, dass Georgien und Bosnien-Herzegowina bald zu nächsten Zielen Russlands werden könnten. Der Rumäne präzisierte, dass der Angriff beispielsweise in Form eines großen Cyber-Angriffs erfolgen könne.
Geoana fügte hinzu, dass die NATO ihre Unterstützung für die beiden Länder verstärkt, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken, einschließlich derer gegen die Cyberkriegsführung.
Neue Art der Kriegsführung
Wie Geoana erklärte, hat die Ukraine bewiesen, "wie wichtig die Stärkung der von der NATO unterstützten Cybersicherheit für Verteidigung und Abschreckung ist". Die Cybersicherheit sei für den ehemaligen Außenminister Rumäniens inzwischen eine der "NATO-Prioritäten".
Er verwies auf groß angelegte Cyberangriffe auf die ukrainische Regierung und das ukrainische Militär sowie auf andere kritische Infrastrukturen am Tag der russischen Invasion und kam zu dem Schluss, dass Cyberangriffe zusammen mit Desinformation und digitaler Spionage Teil einer neuen Art der Kriegsführung seien.
Schwachstellen
Bosnien-Herzegowina und Georgien werden oft als Schwachstellen Europas genannt, an denen Moskau versuchen könnte, seine Interessen durch Marionetten-Lokalpolitiker durchzusetzen. Daher erklärte sich die NATO unmittelbar nach dem Einmarsch in die Ukraine bereit, zusätzliche Sicherheitsgarantien anzubieten und die Zusammenarbeit mit denjenigen Ländern zu verstärken, in denen Russland versuchen könnte, seinen Einfluss auszuweiten.
Gleich zu Beginn der russischen Invasionen in der Ukraine verlegte die EU-Militärmission EUFOR 500 zusätzliche Soldaten nach Bosnien-Herzegowina. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um die bosnischen Partner bei der Gewährleistung der Sicherheit zu unterstützen, begründete das EUFOR-Kommando in Sarajevo, das seit Jänner unter der Leitung des österreichischen Generalmajors Anton Wessely steht, diese Maßnahme.
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