Serbisches Blatt veröffentlicht Kolumne eines Kriegsverbrechers

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In "Večernje novosti" kritisiert der wegen Genozids verurteilte Führer der bosnischen Serben Radovan Karadžić den Westen scharf.

Im März 2019 wurde Radovan Karadžić vom UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der ehemalige bosnische Serbenführer hatte Massentötungen und Vertreibungen nicht-serbischer Zivilisten im Bosnien-Krieg (1992-1995) angeordnet. Derzeit sitzt der 76-Jährige seine lebenslange Haft in einem britischen Gefängnis ab. Dementsprechend ruhig ist es um den ersten Präsidenten der serbischen Teilrepublik in Bosnien geworden.

Am Sonntag machte Karadžić wieder von sich reden. Im serbischen Blatt Večernje novosti erschien zur Überraschung vieler eine Kolumne, die der verurteilte Kriegsverbrecher höchstpersönlich schrieb. In einem Text, der prominent auf den Seiten 2 und 3 der Zeitung, die zu Zeiten des Slobodan Milošević als dessen Bulletin gegolten hatte, erschien, darf Karadžić "exklusiv" seine Meinung zu den aktuellen Geschehnissen auf der Welt kundgeben. "Kann diese Welt ohne Ehre überleben?" lautet der Titel seines Textes. 

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