Sohn zuliebe: Ex-Paar besteht auf Familienfotos

Sohn zuliebe: Ex-Paar besteht auf Familienfotos
Scheidungen können schwierig sein - für alle Beteiligten. Ein US-amerikanisches Ex-Ehepaar lässt ihrem Sohn zuliebe weiterhin Familienportraits anfertigen.

Als Bruce zwei Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Auf Familienbilder muss er jedoch auch künftig nicht verzichten. Nach ihrer Scheidung versprachen Victoria Baldwin und Adam Dyson ihrem Sohn, dass es auch weiterhin jedes Jahr ein gemeinsames Bild der drei geben werde. Gesagt, getan.

Bekannt wurde die Geschichte der Familie durch ein Facebook-Posting. Victoria Baldwin veröffentlichte kürzlich eine Collage auf der Facebookseite "Love What Matters", die binnen weniger Tage viral wurde. "Love What Matters" sammelt Geschichten, die daran erinnern, das Wesentliche im Leben zu schätzen.

Shootings als Tradition

Zwei Bilder der Collage zeigen die Eltern mit Sohnemann Bruce, als sie noch verheiratet waren. Auf zwei weiteren Fotos sind die drei ebenfalls zusammen abgebildet – jedoch waren Victoria und Adam zum Zeitpunkt der Aufnahme längst getrennt.

Im Text zum Posting, in dem Baldwin ihre Geschichte schildert, schreibt sie: "Wir sind nicht mehr verliebt, wir sind uns nicht immer einig, wir sind nicht beste Freunde, manchmal mögen wir uns nicht einmal. Aber wisst ihr, was wir sind? Für immer verbunden, weil es unseren wunderschönen, schlauen, liebevollen, empathischen, witzigen Sohn gibt."

Im Interview mit CBS News erzählt die Mutter auch, dass die Beziehung zu ihrem Ex-Mann nach der Scheidung nicht immer freundschaftlich war. Beide hätten jedoch schließlich erkannt, dass die Spannungen zwischen ihnen ihren Sohn verletzen. "Als wir einmal eine hitzige Diskussion vor unserem Sohn hatten, saß er zu meinen Füßen und weinte", erinnert sich Baldwin. In diesem Moment habe sie erkannt, dass das Wohl ihres Kindes für sie selbst und ihren Ex-Mann nicht mehr im Mittelpunkt stand. Kurze Zeit später machte sie einen Termin für ein Familienfotoshooting aus – daraus wurde eine Tradition.

Falsche Hoffnungen?

Von Außenstehenden habe sie nicht nur Anerkennung für ihre Entscheidung bekommen. So wurde ihr via Facebook vorgeworfen, ihren Sohn durch die gemeinsamen Bilder zu verwirren und ihm falsche Hoffnungen zu machen. Derart negative Statements seien jedoch von einer Flut an positiven Kommentaren in den Schatten gestellt worden. Daran die Tradition zu beenden, denken Baldwin und Dyson nicht: "Wir sind uns beide einig, dass wir damit weitermachen werden." Auch neue Partner seien bei den Familienshootings theoretisch willkommen.

"Adam und ich sind nicht die perfekten Co-Eltern, aber wir haben eine Abmachung getroffen, als wir uns scheiden ließen – dass unser Sohn stets an erster Stelle kommt", fasst Baldwin auf Facebook zusammen. Bruce werde zwar nicht mit Eltern aufwachsen, die zusammenleben, "aber er wird mit Respekt, Güte, Empathie (...) und Mitgefühl aufwachsen."

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