Sexismus: Trump blamiert sich bei TV-Debatte

Donald Trump und Hillary Clinton bei der letzten TV-Debatte vor der Wahl.
Bei der letzten Präsidentschaftsdebatte nannte Trump Clinton eine "widerliche Frau". Warum sein Versuch seine Kontrahentin zu beleidigen scheiterte.

Am Mittwochabend ging es zwischen Hillary Clinton und Donald Trump noch einmal heiß her. Im Zuge der dritten und letzten TV-Debatte vor der Wahl am 8. November sprach Clinton unter anderem über ihre Pläne zur Steuerreform. Dabei betonte sie vor allem, dass die Reichen unter ihrer politischen Führung künftig mehr an den Staat abgeben müssten. Folglich müssten auch Trump und sie selbst aufgrund ihres Einkommens mehr Steuern zahlen - "gesetzt den Fall, dass er nicht doch einen Weg findet sich da rauszuwinden", fügte Clinton als Seitenhieb hinzu. Daraufhin platzte dem Republikaner offenbar der Kragen und er nannte Clinton eine "nasty woman", zu Deutsch: "widerliche Frau".

Kontroverse Verbalausrutscher und Beleidigungen, das ist man von Trump mittlerweile gewöhnt. Im Laufe des Wahlkampfs kamen zahlreiche Enthüllungen über Trumps sexistische Haltung Frauen gegenüber ans Licht. In einem Video, welches vor elf Jahren aufgenommen wurde, rühmte sich Trump beispielsweise damit Frauen "an die Genitalien fassen" zu können. Auch sonst macht der Immobilienmilliardär gut und gerne mit harschen Aussagen von sich reden. Zahlreiche Frauen werfen dem Politiker zudem sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung vor.

#NastyWoman

Seine Reputation als Frauenfeind hielt die Netzgemeinde am Mittwoch nicht davon ab sich erneut gegen ihn aufzulehnen. Unter dem Hashtag #NastyWoman formierte sich auf Twitter binnen weniger Stunden ein Protest gegen Trumps Wortwahl und den damit verbundenen Angriff auf Frauen im Allgemeinen.

Vor allem Frauen zeigten sich solidarisch mit Clinton und bezeichneten sich in ihren Postings selbst als "nasty women".

Auch Trumps Magel an sachlichen, politischen Argumenten wurde kritisiert.

NastyWomenGetShitDone.com im Netz

Zudem sicherte sich ein unbekannter Zuseher die Domain NastyWomenGetShitDone.com und spielt darüber eine Weiterleitung auf Clintons offizielle Homepage www.hillaryclinton.com. Wie auf Vox.com zu lesen ist, könnte es sich dabei um eine Anspielung auf einen Sketch der US-Show Saturday Night Live handeln, in der 2008 eine Showeinlage mit dem Titel "Bitches Get Shit Done" gezeigt wurde.

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