Trump: Frauen berichten von sexuellen Übergriffen

Bloggerin Kelly Oxford startete die Debatte
Auf Twitter wehren sich Frauen gegen die sexistischen Äußerungen des US-Politikers.

Mit seinen sexistischen Kommentaren hat es sich Donald Trump nicht nur mit Parteikollegen, sondern auch mit vielen Frauen (endgültig) verscherzt. In einem Video, das vor elf Jahren aufgenommen wurde und nun an die Öffentlichkeit kam, rühmt sich der umstrittene US-Präsidenschaftskandidat mit sexuellen Übergriffen und äußerte sich vulgär über Frauen, u.a. auch über seine eigene Tochter. Vor allem der von ihm genannte "Griff an die Pussy" williger Frauen erzürnte viele.

Mehr als Statistiken

So auch die kanadische Autorin und Bloggerin Kelly Oxford. In der Nacht auf Samstag rief sie Frauen via Twitter dazu auf, von ihren ersten sexuellen Übergriffen zu berichten - um zu zeigen, dass diese "keineswegs nur Statistiken" seien. Oxford selbst machte den Anfang und twitterte: "Ein alter Mann im Bus greift mir an die 'Pussy' und lacht mich an. Ich bin 12."

Mit der Masse an Reaktionen hatte Oxford nicht gerechnet: In den folgenden Stunden erreichten sie etwa 50 Nachrichten pro Minute. Unter dem Hashtag #notokay posten Frauen aus aller Welt ihre schockierenden Erfahrungen. Die Aktion erinnert an den Hashtag #aufschrei, der in Deutschland eine Debatte über Alltags-Sexismus auslöste.

Alleine in der ersten Nacht sind mehr als eine Million Frauen dem Aufruf von Oxford gefolgt. Die Bloggerin sei "extrem schockiert, aber auch stolz, dass so viele Frauen ihre Erfahrungen teilen". Wenn ihr Twitter-Feed ein Newsticker wäre, könnte man glauben, es gebe einen Krieg gegen Frauen, schrieb sie. Auch Männer beteiligten sich an der Debatte und solidarisierten sich mit den Frauen, u.a. der Schauspieler Jason Isaacs (bekannt aus "Harry Potter"). Für ihn sei der von Oxford ausgelöste Thread eine absolute Pflichtlektüre: "Klicke, lese und frage dich - vor allem als Mann -, wie kann ich Teil der Lösung sein?"

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