"Schillernd" bis "Schwachsinn": Debatte um Riberys Essgewohnheiten

Ribery ließ sich Anfang des Jahres ein vergoldetes Steak servieren. Das blieb nicht ohne Folgen.
Ein mit Blattgold verziertes Steak brachte Fußballstar Franck Ribery in Teufels Küche.

"Schillernde Vorlieben", "dekadente Schwachsinnsküche": Die Meinungen über Franck Riberys kulinarische Vorlieben gehen auseinander.

Anlass für die Debatte rund um die Essgewohnheiten des Sportlers: Der französische Fußballer gönnte sich Anfang des Jahres in Dubai ein mit Blattgold überzogenes Steak. "Es gibt keine bessere Art, um ins neue Jahr zu starten", schrieb der Bayern-Star zu einem Video, das er am 3. Jänner auf Instagram und Twitter postete.

Dabei verwies er auch auf seinen Gastgeber: Salt Bae. Salt Bae ist der Spitzname des kurdisch-türkischen Gastronoms und Selbstdarstellers Nusret Gökçe. Sein expressives Anrichten verhalf ihm vor zwei Jahren zu weltweiter mediale Beachtung – und einem Kultstatus als Koch. In einem Video führte er etwa das übertriebene Tranchieren und Salzen eines Steaks vor, woraufhin er von den Netz-Gemeinde Salt Bae getauft wurde.

Zurück zu Franck Ribery: Sein Posting erregte binnen kürzester Zeit enormes Aufsehen. Fast drei Millionen Mal wurde es allein auf Instagram bisher gelikt. In der Kommentar-Sektion erntete der Fußballer allerdings mehr Kritik als Zuspruch.

Riberys Auftritt mit dem 1.200-Euro-Fleischstück sei übertrieben, dekadent, unsympathisch und protzig – so der Tenor in den sozialen Medien.

Das ließ der 35-Jährige nicht auf sich sitzen. Am Samstag wurden auf seinem Twitter-Account obszöne Beschimpfungen gegen seine Kritiker veröffentlicht. "Lass uns beginnen mit den Neidern, den Hassern, die sicher durch ein löchriges Kondom entstanden sind. F... Eure Mütter, eure Großmütter und sogar euren Stammbaum."

Es ließ sich zunächst nicht klären, ob der Kicker die Aussagen selbst geschrieben hat. "Ich schulde euch nichts. Meinen Erfolg habe ich Gott zu verdanken, mir und meinen Nächsten, die an mich glauben. Für die Anderen, ihr wart nur Kieselsteine in meinen Socken", hieß es in den Social-Media-Beiträgen zudem. Daraufhin legte ihm sein Verein Bayern München eine Geldstrafe auf.

Kritik von Fachleuten

Nach der hitzig geführten Debatte meldeten sich auch prominente Vertreter der Gastro-Szene zu Wort. So äußerte sich etwa Austro-Köchin Sarah Wiener abfällig über das vergoldete Steak. "Es ist keine Luxusküche. Es ist eine dekadente Schwachsinnsküche", kommentierte die 56-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die Aktion.

Die Haute Cuisine habe mehr zu bieten. Da gehe es um Originalität, Kreativität und Geschmackskompositionen. Blattgold sei weder besonders kreativ noch geschmacklich wertvoll. "Selbst kulinarisch gibt's dafür die Note 5 von mir", sagte Wiener, die unter anderem ein Restaurant im Berliner Museum Hamburger Bahnhof betreibt.

Etwas weniger drastisch äußerte sich der deutsche Koch Alfons Schuhbeck über das Verhalten des Fußballprofis. Schuhbeck, der auch Koch des FC Bayern ist, sagte der dpa: "Als Koch des FC Bayern München kann ich zu Franck Riberys Essverhalten nur sagen, dass er keinerlei merkwürdige Vorlieben hat."

Aus seiner Sicht habe Blattgold in der Küche allerdings nichts mit kulinarischem Mehrwert oder gutem Geschmack zu tun. Der 69-Jährige sieht darin lediglich "schillernde Vorlieben der 'Bling-Bling'-Gesellschaft".

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