Sarah Wiener: Gold-Steak ist "dekadente Schwachsinnsküche"

Sarah Wiener ist eine österreichische Unternehmerin, Fernsehköchin und Autorin.
Wiener hält es für unnütz, Fleisch mit Blattgold zu verzieren. Die Köchin reagiert damit auf ein Posting von Fußballer Ribery.

Fußballer Franck Ribery hatte kürzlich auf Twitter ein Video von einem Stück Glitzerfleisch gepostet. "Es ist keine Luxusküche. Es ist eine dekadente Schwachsinnsküche", kommentierte Sarah Wiener (56) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Aktion.

Der französische Fußballspieler war bei Nusret Gökçe, ein kurdisch-türkischer Fleischer, Koch und Gastronom der Steakhouse-Restaurantkette Nusr-Et, zu Gast gewesen. Gökçes Anrichten, das zu weltweiter mediale Beachtung führte, verhalf ihm zu einem Kultstatus als Koch.

In einem Video führt er etwa das Tranchieren und Salzen eines Steaks vor, worauf "Salt Bae" zu seinem Spitznamen wurde.

Weder kreativ, noch gschmackig

Die Haute Cuisine habe mehr zu bieten. Da gehe es um Originalität, Kreativität und Geschmackskompositionen. Blattgold sei weder besonders kreativ noch geschmacklich wertvoll. "Selbst kulinarisch gibt's dafür die Note 5 von mir", sagte Wiener, die unter anderem ein Restaurant im Berliner Museum Hamburger Bahnhof betreibt.

Ribery hatte ein Video aus Dubai gepostet, in dem ihm ein vergoldetes Steak serviert wird. Laut Sportdirektor des FC Bayern soll Ribery dazu eingeladen worden sein. Der Fußballer erntete viel Kritik für das Video. Weil danach von seinem Twitter-Account obszön zurückgeschimpft wurde, legte ihm der Verein eine Geldstrafe auf.

"Armselige" Dekadenz

Fernsehköchin Wiener sagte, man könne mit Geld prinzipiell machen, was man wolle. Die Art, das so zu zelebrieren und der Welt mitzuteilen, finde sie aber nicht nur dekadent, sondern "geradezu armselig". "Wenn man betrachtet, wie viele Milliarden Menschen sich nicht einmal einen Fingerhut von diesem Steak leisten können."

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