Madrid: Männer dürfen Beine nicht mehr breit machen
" Manspreading", so nennt man es, wenn Männer breitbeinig dasitzen. Etwa im Zug, oder der U-Bahn, oder an der Bushaltestelle. In New York geht man seit 2015 gegen diese schlechte Angewohnheit (vorwiegend) männlicher Öffi-Nutzer vor. New Yorks MTA (Metropolitan Transportation Authority) lancierte vor zwei Jahren eine Kampagne, die eine Serie von Plakaten beinhaltete. Diese sollen Männer dazu anhalten, "weniger von sich selbst preiszugeben". Einer der Slogans lautet etwa: "Mann, dehn' dich nicht so aus. Es ist eine Frage des Platzes" (mehr dazu hier).
Anti-Manspreading-Aktion in Madrid
In Madrid will man nun Ähnliches umsetzen. Wie der britische Telegraph berichtet, konnten spanische Frauenrechtsaktivistinnen die Stadtverwaltung überzeugen, gegen die Beinspreizer vorzugehen. Nun wurden von den städtischen Verkehrsbetrieben EMT (Empresa Municipal de Transportes de Madrid) neue Sticker präsentiert, die in den Bussen, die in der Stadt verkehren, aufgeklebt werden. Darunter findet sich auch ein Sujet, das eine breitbeinig dasitzende männliche Figur zeigt. Der Slogan dazu: "Respektiere den persönlichen Raum anderer".
Sexistische Verhaltensweisen
Die spanische Links-Partei Podemos hat zudem einen Antrag im Parlament eingebracht, mit dem die Manspreading-Regel auch auf die U-Bahnen in Madrid ausgeweitet werden soll. "Wir glauben, dass wenn man diesen alltäglichen sexistischen Verhaltensweisen einen Namen gibt und sie sichtbar macht, ein Bewusstsein für etwas schafft, das sonst unbemerkt bleibt", erklärt Clara Serra von der Partei.
Nachdem im Big Apple Maßnahmen gegen Manspreading ergriffen wurden, wurde der gleichnamige Hashtag auf Twitter viral. Unter # Manspreading teilen (meist) weibliche Öffi-Passagiere seither Bilder von Männern mit weit gespreizten Beinen. Durch die spanische Kampagne wurde der Hashtag neu belebt:
Übrigens: Auch in den Wiener U-Bahnen scheint Manspreading ein Problem zu sein:
Mexiko: Plastik-Penis gegen Sexismus
Mexiko City machte kürzlich mit einer ähnlichen Kampagne auf sich aufmerksam. Um ein verstärktes Bewusstsein für sexuelle Belästigung zu schaffen, wurden in Mexiko City Plastik-Genitalien auf Zug-Sitzen montiert (mehr dazu hier).
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