Sexismus schadet auch der Männerwelt

Weder Männer noch Frauen profitieren von Sexismus.
Frauen auf der ganzen Welt sind täglich mit Sexismus konfrontiert. Eine neue Studie zeigt, dass dieses Verhalten auch den machohaften Männern schaden kann.

Mansplaining, sexuelle Belästigung, Cyber Mobbing: Sexismus hat viele Facetten. Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass Männer, die Frauen herablassend und degradierend behandeln, ihre psychische Gesundheit gefährden.

Die Untersuchung, die von Psychologen der Indiana University of Bloomington durchgeführt und im Fachblatt Journal of Counseling Psychology veröffentlicht wurde, belegt, dass sexistische Äußerungen nicht nur ungerecht, sondern auch schädlich für die Männer sind, die sie äußern. Das erklärt Studienleiter Y. Joel Wong in seinem Forschungsbericht.

Zusammenschau verschiedener Forschungsprojekte

Bei der Studie handelt es sich um eine Zusammenschau 75 verschiedener Forschungsprojekte, die den Zusammenhand zwischen bestimmten Männlichkeitsvorstellungen und psychischer Gesundheit untersucht haben. Die Analyse der Daten von fast 20.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von elf Jahren legt eine starke Korrelation sexistisch maskuliner Normen und einer geringen Lebenszufriedenheit und einer allgemein schlechten seelischen Verfassung nahe.

Für Y. Joel Wong sei das eine Folgeerscheinung des Mangels an intimen, innigen Beziehungen, der oft mit sexistischen Charakterzügen bei Männern einhergeht. Dabei bezieht sich der Forscher keinesfalls nur auf die Beziehungen zu Frauen. Auch der Kontakt zu Freunden und Verwandten gestalte sich bei diesen Männern oft schwierig. Das führt wiederum zu Einsamkeit und Isolation - Lebenssituationen, die oft mit Depressionen verknüpft sind. Ein Entkommen aus der Negativspirale ist für Männer mit sexistischer Haltung ebenfalls schwierig, schließlich sind sie in der Regel nicht bereit sich in psychologische Beratung zu begeben. Auch das konnte im Zuge der Studien belegt werden.

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