Toxic Positivity: Der neue Zwang zur Heiterkeit

"Toxic Positivity ist die dunkle Seite positiver Schwingungen und das Übergeneralisieren eines glücklichen Zustandes", sagt US-Psychologin Samara Quintero.  
Was der moderne Selbstoptimierungstrend mit verordnetem Glücklichsein zu tun hat – und welche Gefahren der emotionale Wohlfühl-Druck birgt.

Ein farbenprächtiger Sonnenuntergang, dazu ein bedeutungsschwangerer Spruch in verschnörkelter Schrift: "Das Leben ist so schön, wie man es sich macht." Inhalte wie diese finden sich auf sozialen Netzwerken zuhauf. Vor allem auf Instagram haben Hochglanzbilder gepaart mit Optimismusbotschaften Hochkonjunktur.

Sie verklären ein problematisches Phänomen: das alternativlose Happy-Sein. "Ein Symptom unserer Zeit, das vom Streben nach Selbstoptimierung, Leistungsdruck und dem Zwang zu funktionieren getragen wird", erklärt Karin Flenreiss-Frankl, Klinische und Gesundheitspsychologin. Das umfasse auch den immerwährenden Anspruch, sorgenlos zu sein. Dass dabei niemand mithalten kann, führt ein Blick auf die Statistiken vor Augen: Global gesehen leiden immer mehr Menschen an Angststörungen und/oder Depressionen. Von Letzteren waren 2015 weltweit rund 322 Millionen Menschen betroffen.

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