Darum hat die Ashley Graham Barbie keine Cellulite

Darum hat die Ashley Graham Barbie keine Cellulite
Hersteller Mattel bringt eine Puppe nach dem Abbild von Plus-Size-Model Ashley Graham auf den Markt.

Vorbei sind die Zeiten, in denen Barbie-Puppen unrealistische Körpermaße und ein generisches Äußeres hatten. Heute kann die meistverkaufte Puppe der Welt Kopftuch tragen, Kurven haben und Präsidentin sein. Es scheint, als wäre Barbie den Püppchenschuhen endlich entwachsen.

Mit einem neuen Produkt geht der US-amerikanische Spielwarenkonzern Mattel noch einen Schritt weiter: Am Montag wurde eine Barbie vorgestellt, die US-Model Ashley Graham nachempfunden ist.

"Berühren sich ihre Oberschenkel?"

Als Graham Anfang der Woche bei den Women of the Year Awards die Puppe erstmals öffentlich begutachtete, schien ihr ein Detail besonders wichtig zu sein: "Berühren sich ihre Oberschenkel?", fragte sie vor versammelter Presse. Nachdem das bekennende Plus-Size-Model der Puppe prüfend unter den Rock geschaut hatte, verkündete sie: "Ihre Schenkel berühren sich!".

Mit dem Design der Barbie scheint Graham, die sich seit Jahren an vorderster Front für mehr Toleranz gegenüber kurvigen Frauen und einer facettenreichen Abbildung von Frauenkörpern in der Öffentlichkeit stark macht, also zufrieden zu sein. Mit ihrem Engagement schaffte es Graham 2016 bis aufs Cover der Swimsuit Issue der Sports Illustrated. Damit löste die US-Amerikanerin, die Kleidergröße 48 trägt, erstmals die bis dahin gängigen 90-60-90-Models am Cover ab. Um Frauen mit Kleidergrößen abseits der Norm die Möglichkeit zu geben sich in ihrem Körper wohl, sexy und begehrenswert zu fühlen, hat das Model eine eigene Dessous-Kollektion ins Leben gerufen, die 2015 sogar bei der New Yorker Modewoche präsentiert wurde. Mittlerweile vertreibt Graham auch Bademode für Kurvige.

Keine Cellulite am Plastik-Po

Thigh Gab, zu Deutsch "Schenkellücke", hat die Graham-Barbie also keine, dafür einen etwas runderen Bauch, ein breites Becken und starke Arme. Ein von Graham im Designprozess geäußerter Wunsch konnte leider nicht erfüllt werden: Ursprünglich hatte sich das Model eine Puppe mit Cellulite gewünscht. Der Konzern wandte jedoch ein, dass Dellen im Plastik wie ein Produktionsfehler wirken würden. Man verwarf die Idee.

In Serienproduktion geht die Spezial-Barbie zu Ehren der US-Amerikanerin nicht. Noch nicht. Ist die Nachfrage groß genug, wird Mattel die Puppe auf den Markt bringen. Bei anderen Ehrenpüppchen war das in der Vergangenheit bereits der Fall. Mit der Barbie setzt man also erst einmal "nur" ein Zeichen, für mehr Selbstliebe und körperliche Akzeptanz.

#TheDollEvolves

Der US-Konzern Mattel hatte Anfang des Jahres mit der Produktion von "kurvigen" Barbies für Aufsehen gesorgt. Nach jahrzehntelanger Kritik an den unrealistischen Körpermaßen und dem generischen Aussehen der Barbiepuppe entschloss sich das Unternehmen Barbies in verschiedenen Körpervarianten und mit verschiedenen Gesichts- und Augenformen zu produzieren. Unter dem Hashtag #TheDollEvolves ging die neue Generation der Barbie um die Welt.

Kommentare