Der ORF setzt auch im Lockdown auf Publikum – mit "Komparsen"
Kurz vor dem Finale am Freitag wurde das große ORF-Herbstevent „Dancing Stars“ doch noch von der Pandemie eingeholt. Seit Montag gilt ein harter Lockdown. In ganz Österreich sind derzeit keinerlei Publikumsveranstaltungen möglich.
Dennoch behält man im ORF das bisherige Studiokonzept bei. "Um dem Publikum zu Hause vor den TV-Geräten gerade während der im Lockdown so wichtigen Hauptabendshow die gewohnte wie geschätzte Ballroom-Atmosphäre zu vermitteln“, heißt es in einem Statement.
Auf Anfrage des KURIER betont man am Küniglberg, dass es aber auch beim Finale kein "Studiopublikum" im herkömmlichen Sinn gebe.
Bei „Dancing Stars“ nennt man die Studiogäste, wie bereits berichtet, in dieser Staffel „Family and Friends“. Abseits des Kernteams und Bezugspersonen der Teilnehmer wirke „ausschließlich eine geringe Anzahl getesteter und durch Impfung vollimmunisierter Komparsen an der Produktion mit“, heißt es in dem Statement.
Es herrscht demnach also eine strenge 1-G plus Regel, was aber laut den aktuellen Lockdown-Regeln noch nicht das Zusammenkommen einer größeren Menschenmenge ermöglicht.
Keine Veranstaltung
Das Entscheidende laut ORF: "Diese Komparsen übernehmen die Rolle von 'Studiogästen'. Sie unterschreiben eine entsprechende Vereinbarung und beziehen kein Honorar", wie betont wird.
Somit sei die Fernsehshow „wie alle ORF-Studiosendungen eine TV-Produktion und keine Veranstaltung. Sie darf deshalb auch im Lockdown stattfinden.“
Große Gala
Das galt auch für die große „Licht ins Dunkel“-Gala, bei der am Mittwoch in der Kulisse des „Dancing Stars“-Ballrooms der Startschuss für die bekannte ORF-Spendenaktion fiel. Dort waren zahlreiche Spitzenpolitiker, Prominente und Vertreter von Großspendern vor Ort - sowie ORF-Granden wie Generaldirektor Alexander Wrabetz.
"Ich glaube, man wird rasch sehen: Hier wird nicht gefeiert, sondern für einen guten Zweck gesammelt", sagte Wrabetz vor der Sendung zum KURIER, angesprochen auf die Durchführung der Gala trotz Lockdown. "Es findet eine Show statt, aber nicht für die Leute, die da sind, sondern für das Publikum, das eben in größerer Zahl zu Hause sitzt und von Andrea Berg bis Opus etwas Schönes erlebt."
Ausnahmsweise
Am Freitagabend kann das Fernsehpublikum erleben, wie diesmal ausnahmsweise vier statt drei Paare um den Sieg bei "Dancing Stars" tanzen (siehe Infobox). Auch startet die Show auf ORF 1erst um 21.20 Uhr - aufgrund der davor stattfindeten Herren-Ski-Abfahrt.
Lauter Ausnahmen in einem Ausnahmejahr.
Am heutigen Freitagabend entscheidet sich, wer die 14. Staffel der ORF-Tanzshow "Dancing Stars" gewinnt. Dabei treten ausnahmsweise vier Prominente mit ihren jeweiligen Profitanzpartnern an: Kabarettistin Caroline Athanasiadis, Moderatorin Kristina Inhof, Ex-Radprofi Bernhard Kohl und Poolbillard-Weltmeisterin Jasmin Ouschan. Das Moderatoren-Duo Mirjam Weichselbraun und Norbert Oberhauser führt ab 21.20 Uhr live auf ORF 1 durch die finale Show.
Zunächst müssen die Paare mit einem "Contemporary Dance" ihr im Verlauf der vergangenen Wochen antrainiertes Können am Parkett unter Beweis stellen. Ein Promi muss sich danach verabschieden, wobei nicht nur aktuelle Jurypunkte und Publikumsanrufe in die Entscheidung einfließen, sondern auch Wertungen aus den vergangenen zwei Shows. Das verbliebene Trio legt einen von der Jury gewünschten, bereits im Lauf der Show absolvierten Tanz hin. Nach einem erneuten Voting matchen sich nur noch zwei Promis in einem großen Finale mit einem Showtanz um den Titel "Dancing Star 2021". Im Vorjahr gewann Ex-Skirennläuferin Michi Kirchgasser die Show.
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