"Maria Theresia" sprengt im ORF Millionen-Seher-Grenze

Die junge Maria Theresia und ihr Franz Stephan: Stockinger, Kotek
Mehr als 1,1 Millionen Zuseher verfolgen den ersten Teil von Robert Dornhelms TV-Event.

Österreichische Geschichte im österreichischen Fernsehen funktioniert, wie kaum etwas anderes. Das zeigen die Quoten zum Start des von Robert Dornhelm inszenierten Event-Zweiteilers "Maria Theresia". Die (Liebes-)Geschichte der jungen Kaiserin mit Burg-Mimin Marie-Luise Stockinger in der Hauptrolle verfolgten zum Auftakt 1,122.000 Zuseher in ORF2. Das ergibt den für eigenproduzierte Fiction nur selten erreichten Marktanteil von 36 Prozent.

Ähnliche Seherzahlen schaffte der ORF übrigens ebenfalls mit Dornhelm als Regisseur und der MR Film als Produzenten im Vorjahr mit "Das Sacher. In bester Gesellschaft". Das ist übrigens am Freitag, im Rahmen eines Thementages "Hotelgeflüster", um 20.15 Uhr auf 3sat zu sehen.

Das TV-Spektakel "Maria Theresia" geht am Donnerstagabend in die zweite und letzte Runde. Zur weiteren Besetzung gehören u. a. Fritz Karl, Karl Markovics, Julia Stemberger, Cornelius Obonya und Anna Posch.

Mehr Projekte

"Ich habe gehofft, dass ,Maria Theresia’ sich in die Erfolgsreihe unserer Produktionen wie ,Das Sacher’ oder ,Maximillian’ einordnet. Ich gebe aber zu, dass ich in den vergangenen Tag schon etwas nervös war. Umso größer ist jetzt die Freude, dass das österreichische Fernsehpublikum das so annimmt", sagt Produzent Oliver Auspitz (MR-Film) im KURIER-Gespräch.

"Maria Theresia" war die erste Co-Produktion des ORF mit öffentlich-rechtlichen Partnern aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Das habe Potenzial, meint Auspitz. Und genau das habe Jan Mojto, Chef der Beta Film, die jüngst bei der MR eingestiegen ist, so angedacht. "Wir wollen diese Zusammenarbeit prolongieren. Es könnte im Jahresabstand Produktionen geben, die die ehemaligen Kronländer betreffen und die um Themen der älteren oder jüngeren Historie kreisen. Wir arbeiten bereits mit einem ähnlichen Team wie bei ,Maria Theresia’ an einem Projekt, das die Zeit gleich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Wien, Prag und Ungarn behandelt", erläutert Auspitz.

Richtiger könnte der Moment für "Maria Theresia" nicht sein: Auch die internationalen Fernseh-Großproduzenten sind im Royals-Fieber, und so spannend wie das Leben von Victoria und Elizabeth aus England ist das der heimischen Monarchin allemal.

Auch von der Produktion konnte man positiv überrascht sein: Vom optischen Aufwand her kann die länderübergreifende Großproduktion mithalten, Hauptdarstellerin Marie-Luise Stockinger ist gut gewählt. Vor allem aber hat „Maria Theresia“ etwas geschafft, was kaum noch gelingt: Mit 1,1 Millionen Sehern das gute alte Lagerfeuer-Feeling vor dem Fernseher wieder zu erzeugen.

Man hat etwas zu diskutieren! Auch über die Fehlstellen des Projekts, und ja, die gibt’s zur Genüge: Dass Royal-Storys nicht wie ein schwülstiges Fernsehspiel erzählt werden müssen; dass nie echte Menschen unter den Perücken hervorschauen; dass man nicht über den Synchronisations-Tonfall hinweg in echte Sprache hineinfindet – und dass es stellenweise unfreiwillig komisch war.

"Maria Theresia" sprengt im ORF Millionen-Seher-Grenze
Marie-Luise Stockinger (Maria Theresia von Habsburg), Anna Posch (Maria Anna von Habsburg)

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