Eine Party mit Mindestabstand ist besser als keine Party

Das Team der Vienna Club Commission: Laurent Koepp, Stefan Niederwieser und Martina Brunner.
Die Vienna Club Commission im Gespräch über den gegenwärtigen Förderungsdschungel, die Sorgen von Veranstaltern sowie Betreibern von Musikclubs und Bars.

Sabine Reiter, die Geschäftsführende Direktorin von mica (music austria), einer bundesweiten Anlauf- und Vernetzungsstelle für Musiker, und Leiterin des kürzlich von der Stadt Wien ins Leben gerufenen Pilotprojekt Vienna Club Commission im Interview. Die Fragen wurden per eMail gestellt. Beantwortet wurden sie nicht nur von Sabine Reiter, sondern vom Team der Vienna Club Commission. "Das Interview habe ich gemeinsam mit dem Team erarbeitet", schreibt Reiter dem KURIER.

KURIER: Die Maßnahmen werden gelockert. Ab 15. Mai dürfen Restaurants zumindest wieder aufsperren – auch Hotels machen bald wieder auf.  Bars und Clubs müssen weiterhin geschlossen bleiben. Wird man im Jahr 2020 noch in eine Bar, in einen Club gehen?
Vienna Club Commission: Auch Bars können aufsperren, wir wissen bereits von einem Club, der mit Barbetrieb ab 15. öffnen wird. Insofern geht sich das im Jahr 2020 noch aus. Nur eben anders als wir es gewohnt sind. Es gibt Clubs, bei denen Schankbereich und Tanzfläche recht klar getrennt sind. Das hilft ist aber kein zwingendes Kriterium, wenn man nun öffnen will. Für diesen Bereich gelten die üblichen Regeln der Gastro, Abstand von 1 Meter zwischen den Tischen, Mundschutz beim Personal, maximal vier Leute pro Tisch, kein Verkauf über die Bar etc.

Feiern und Tanzen mit Mindestabstand kann und wird nicht die Zukunft sein. Ist es also realistisch, dass Clubs erst dann wieder aufsperren, wenn es eine Impfung gibt?
Eine Impfung wäre ideal, damit Clubs unter gewohnten Bedingungen öffnen können. Was realistisch ist, werden die Verordnungen zeigen. Wir wollen, dass diese Orte weiter existieren können. Da ist es wichtig, klare Regeln für die Hilfsfonds zu haben. Es bringt nichts aufzusperren, wenn die Umsätze in den Keller rasseln und man gleichzeitig um Hilfen umfallen würde.

 

Kommentare