Peter Hanke: "Wien ist im Clubbereich nicht Berlin oder Barcelona"

Peter Hanke
Peter Hanke, Wiens Wirtschafts- und Finanzstadtrat, über Soforthilfen für die Wiener Clubkultur, die Maßnahmen des Bundes und die Arbeit der Vienna Club Commission.

Peter HankeWiens Wirtschafts- und Finanzstadtrat (SPÖ), hat dem KURIER per eMail Fragen zu aktuellen Maßnahmen, Hilfspaketen, den (nicht vorhandenen) Plänen für das "Hochfahren" der Nachtwirtschaft und die Unterstützung der Wiener Clubkultur beantwortet.

KURIER: Die Maßnahmen werden gelockert. Ab 15. Mai dürfen Restaurants zumindest wieder aufsperren – auch Hotels machen bald wieder auf.  Bars und Clubs müssen weiterhin geschlossen bleiben. Wohl auch über den Sommer hinaus. Der Schaden ist enorm, viele Clubs und Betreiber und damit auch Arbeitgeber werden das nicht überleben. Gibt es einen Rettungsplan der Stadt Wien? Wenn ja, wie sieht der aus? 
Peter Hanke: Der Bund hat das Betretungsverbot verhängt und den Lockerungsplan bis heute nicht inhaltlich fixiert. Wir sind mit den Betroffenen im regen Austausch, aber wie Hilfspakete gestaltet werden, hängt zweifach von den Entscheidungen des Bundes ab: Einerseits wann welche Branchen unter welchen Bedingungen wieder öffnen dürfen, andererseits wie die konkrete wirtschaftliche Unterstützung für diese Branchen aussieht. Jetzt, wo wir seit heute die Unterstützungsmaßnahmen für die Gastronomie kennen, haben wir auch ein klareres Bild, wie ein etwaiges stadtseitiges Hilfspaket gestaltet werden kann.

Kommt ein etwaiges Hilfspaket, sollte so eines überhaupt kommen, nicht ein bisschen spät? Man weiß immerhin seit Wochen, dass es bis Ende August keine Veranstaltungen geben wird. Und auch im Herbst darf man skeptisch sein, ob Clubs und Bars dann wieder aufsperren...
Dass (Groß-)Veranstaltungen bis Ende August 2020 nicht stattfinden dürfen, wurde von der Bundesregierung vor Wochen angekündigt. Eine entsprechende gesetzliche Grundlage gibt es derzeit allerdings noch immer nicht. Die mit 1. Mai 2020 in Kraft gesetzte Verordnung hat nur Gültigkeit bis zum 30. Juni 2020. Wir fordern bereits seit Wochen, dass es hier für Veranstalter Rechts- und Planungssicherheit geben muss. 


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