Kinder und Jugendliche begeistern in "Tom Sawyer und Huckleberry Finn"

Drei Darsteller in Kostümen stehen auf einer Bühne und blicken nach oben.
Kinder- und Jugendmusical-Gruppe teatro verzaubert und berührt in Mödling trotz Corona-bedingter Abstände und Umstände. 90 Fotos, mit neuem Video.

Drei Stunden (eine halbe Stunde Pause) volle Power, voller Schwung und doch auch leise, sehr berührende, bewegende Momente. Eine rundum gelungene, möglicherweise sogar die beste der bisherigen mehr als zwei Dutzend Produktionen von „teatro“, der Kinder- und Jugend-Musicalgruppe in Zusammenarbeit mit Profis aller Bühnensparten. Das ist „Tom Sawyer & Huckleberry Finn“ in Mödling. Zwecks Corona-Abstandsbedingungen (das Theater hat ein eigenes vorbildliches Konzept samt eigener Beauftragter) diesmal nicht im Stadttheater, sondern in der Europahalle, der Sporthalle der SportMittelschule. Zettel mit dem Babyelefanten blockieren Sitze zwischen den Angehörigen aus einem Haushalt. Trotzdem passen mehr als 300 Menschen in die Publikumsreihen – und die wurden angesteckt – von der Begeisterung, die von der Bühne die gesamte Halle fluten.

Eine Gruppe junger Schauspieler steht auf der Bühne und spielt ein Theaterstück.

Eine Gruppe von Darstellern in Kostümen posiert auf einer Bühne vor einem Bühnenbild.

Eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern auf einer Bühne mit erhobenen Händen.

Eine Gruppe von Schauspielern springt auf einer Bühne vor dem Hintergrund eines Hauses.

Eine Gruppe von Kindern tritt mit Stöcken in einem Theaterstück auf einer Bühne auf.

Eine Gruppe von Tänzern springt auf einer Bühne unter farbiger Beleuchtung.

Eine Gruppe von Darstellern in goldenen Kostümen und Hüten auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern auf einer Bühne unter Scheinwerfern.

Eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern in Kostümen auf einer Bühne.

Perfekte Ensemble-Leistung aller auf, neben und hinter der Bühne

Das jährliche Sommer-Musical von teatro zeichnet sich jedes Jahr durch großartige junge und jüngste Darstellerinnen aus, die (fast) professionell spielen, singen, tanzen. Doch so rund, so perfekt wie in diesem Jahr waren selten alle und zwar wirklich alle auf der Bühne unterwegs. Daher sei hier auch keine und keiner der – siehe Infos – Mitwirkenden auf und neben (Musik) oder hinter (Leading Team) der Bühne hervorgehoben. Übrigens: Ein Sonderlob für die Technik, die die Sporthalle in einen Theaterraum verwandelte.

Einzelne kommen in Interviews, die gut drei Wochen vor der Premiere stattgefunden haben zu Wort – und zwar hier unten:

Viele Highlights für viele

Mit diesem meisterhaften Können korrespondiert auch die Inszenierung. Auch wenn die beiden heranwachsenden Burschen die titelgebenden Figuren sind, den ersten sowie den letzten Auftritt haben, so haben fast alle ihre eigenen Highlights, zentrale Momente – einzeln oder in kleinen Gruppen. In manchen davon rinnen oder fließen Darstellerinnen sogar Tränen aus den Augen. Berührende Momente, die sich auf das Publikum ebenso übertragen wie die schwungvollen, mitreißenden Songs und Tanz-Choreos oder auch die immer wieder auch witzigen Szenen oder auch nur kurzen Augenblicke.

Nie zu überladen oder gar zu lang

Trotz einer Vielzahl von Themen, die diese Fassung des Twain’schen Stoffes und deren Inszenierung  in das Musical verpackt – Freundschaft, Abnabelung Jugendlicher vom Elternhaus, Suche nach und Gehen des eigenen Weges, Gerechtigkeit, Vorurteile und deren Überwindung oder eben auch nicht, Weiterkommen gibt’s nur miteinander – wirkt die Produktion nie überladen. Zu lange schon gar nicht. Am Ende bleibt fast eher: Hätte auch noch ein bissl länger dauern können.

Eine Frau mit lockigem Haar und einem Muschel-Anhänger singt auf einer Bühne.

Eine lächelnde junge Frau in einem historischen Kostüm auf einer Theaterbühne.

Ein Mann in historischer Kleidung hält eine Rede vor einem Jungen auf einer Bühne.

Eine Frau in einem gestreiften Kleid singt auf einer Bühne.

Eine Frau mit Zöpfen und einem Glas in der Hand schaut betrübt.

Eine junge Frau mit Brille und historischem Kostüm auf einer Bühne.

Keine Happy Ends

Sehr schön auch, dass so manche Szenen, in denen andere Regisseur_innen vielleicht eher auf ein kleines oder am Ende gar ein großes Happy End gesetzt hätten, genau nicht so ausgehen, diesem Drang wiederstanden wurde. Zu nennen ist da beispielsweise, wenn Huck seine alkoholkranke Mutter bittet, dem Spruch des Richters, einen Entzug zu machen, nachzukommen. Wenigstens ihm zuliebe, aber er trotzdem nicht will, dass sie dann zu ihm (zurück) komme.

Eine Gruppe von Kindern steht auf einer Bühne mit Stöcken in der Hand vor einer Waldkulisse.

Auf einer Bühne bedroht ein Mann einen anderen mit einem Messer, während ein dritter zusieht.

Zwei junge Männer in Kostümen, einer mit Strohhut und Pfeife, posieren für ein Theaterstück.

Eine Gruppe von Menschen in einem Boot auf einem See unter einem Sternenhimmel.

Eine Gruppe von Schauspielern auf einer Bühne vor einem Mondhintergrund.

Eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern in historischen Kostümen auf einer Bühne.

Zwei Schauspieler in Kostümen sitzen auf einer Bühne vor einem gemalten Hintergrund.

Eine Gruppe junger Schauspieler singt auf einer Bühne vor einem Mondhintergrund.

Auf einer Bühne bedroht eine Person mit einem Messer eine andere.

Eine Gruppe junger Schauspieler steht auf der Bühne und singt.

Zwei Männer stehen auf einer Bühne, einer mit Hut und der andere mit einem Messer in der Hand.

Szene aus einem Theaterstück mit einer jungen Frau, die von zwei Männern bedroht wird.

Zwei Schauspieler in Kostümen stehen auf einer Bühne.

Drei Schauspieler in Kostümen auf einer Bühne.

Zwei Tänzerinnen in goldenen Paillettenjacken und Zylinderhüten treten auf einer Bühne auf.

Szene aus einer Theateraufführung mit drei Darstellern vor einer Bühnenkulisse.

Eine Frau im karierten Kleid sitzt, während ein Mann sich ängstlich an sie klammert.

Eine Gruppe von Darstellern in historischen Kostümen steht auf einer Bühne und singt.

Drei Darsteller in Kostümen stehen auf einer Bühne und blicken nach oben.

Wollen einfach Menschen sein …

Am stärksten wirkt diese Entscheidung zugunsten einer realistischen Sichtweise jenseits einer rosa-Wolken-Idylle, wenn Sklave Jim, der das Dorf vor dem Banditen-Trio rettet, gemeinsam mit Freundin Mary April und der jungen Missy ihre Binkerl packen und davon gehen. Das „geh bleibt doch, ihr seid doch jetzt Helden“, kontert das Trio mit „wir wollen keine Heldinnen und Helden sein, sondern einfach nur Menschen“ sowie „heute sind wir eure Helden und morgen dann doch wieder nur Dreck für euch“.

Eine Band probt in einem Aufnahmestudio mit Gitarre, Schlagzeug und Posaune.

Eine Musikgruppe probt in einem dunklen Raum mit Notenständern und verschiedenen Instrumenten.

Ein Mann mit Brille und „Tom Sawyer“-T-Shirt spielt auf einem Casio-Keyboard.

Heute Held_innen, morgen …

Womit sich übrigens auch wieder ein Bogen zu Corona schließt: Was wurden sie nicht am Anfang des Lockdown beklatscht – die Pflegekräfte im Gesundheitswesen, die Kassiererinnen (sind ja überwiegend Frauen) an den Supermarktkassen. Und heute? Selbst die Forderung nach bezahlten Atempausen der Beschäftigten, die ja den ganzen Arbeitstag Masken tragen müssen, wurden vor wenigen Tagen von den Untrnehmer-Vertretungen abgeschmettert…

Und: So viele sich auch gegen die US-Polizeigewalt und für Black Lives Matter aussprechen, dann hörst du von teatro-Mitwirkenden, was sie so als Zugewanderte in und außerhalb ihrer Schulen in Österreich erlebt haben …

Eine Gruppe von Tänzern tritt vor einer Kulisse von New York auf.

Hymne an New York, von wo die Familie des Sheriffs hierher an den Mississippi übersiedelt ...

Eine Frau steht auf einer Bühne, während eine Gruppe Tänzer im Hintergrund posiert.

...

Eine Gruppe von Tänzern in glitzernden Kostümen tritt auf einer Bühne auf.

...

Eine Gruppe von Darstellern in Kostümen steht auf einer Bühne unter blauem Licht.

...

Drei selbstbewusste Männer stehen auf einer Bühne vor einem Ensemble.

Das Gaunertrio in Aktion ...

Eine Theaterszene mit einem schreienden Mann im Cowboyhut im Vordergrund.

...

Szene aus einem Theaterstück mit mehreren Darstellern in Kostümen.

...

Eine Theaterszene mit Schauspielern in historischen Kostümen auf einer Bühne.

...

Ein Mann im Anzug steht auf einer Bühne, umgeben von anderen Darstellern.

...

Eine Theaterszene mit mehreren Darstellern in Kostümen auf einer Bühne.

...

Szene aus einem Theaterstück mit mehreren Darstellern in Kostümen auf einer Bühne.

...

Szene aus einem Theaterstück mit mehreren Darstellern auf der Bühne.

...

Szene aus einem Theaterstück mit mehreren Darstellern auf der Bühne.

...

Auf einer Bühne stehen Schauspieler in Kostümen unter blauem Licht.

...

Eine Szene aus einem Theaterstück mit einem Mann, der ein Messer auf einen anderen richtet.

Gerichtsverhandlung nach dem Mord am Nachtwächter ...

Eine Theaterszene mit Darstellern in Kostümen vor einem Bühnenbild.

...

Eine Theaterszene mit Schauspielern in historischen Kostümen auf einer Bühne.

...

Eine Theaterszene mit Darstellern in historischen Kostümen auf einer Bühne.

...

Auf einer Theaterbühne bedroht ein Mann mit einem Messer einen anderen, während um sie herum weitere Schauspieler stehen.

...

Eine Theaterszene mit einem Mann am Rednerpult und einer Gruppe von Darstellern.

...

Eine Theaterszene mit zwei jungen Männern im Streit, umgeben von weiteren Darstellern.

...

Eine Theaterszene mit einer Gruppe von Darstellern in historischen Kostümen vor einer Bühnenkulisse.

...

Eine Theaterszene mit einer Gruppe von Schauspielern in Kostümen.

...

Eine Theaterszene mit Schauspielern in historischen Kostümen vor einer Bühnenkulisse.

...

Im Fluss

Mark Twains Abenteuergeschichte mit Tiefgang (sein Künstlerpseudonym, eigentlich hieß er Samuel Langhorne Clemens, bedeutet in der Sprache der Fluss-Schiffer „zwei Faden Wassertiefe“) spielt am – und im (auf dem Floß) -Mississippi. Ein Fluss auch als Symbol dafür, dass alles in Bewegung ist – hoffentlich zum Guten. Nicht nur in Sachen Corona, sondern mindestens genauso in Richtung Achtung aller Menschen als gleichwertig, gleichberechtigt! Trotz des freundlichen aber harten Weggangs des genannten Trios, strahlt der Schluss-Song des diesjährigen teatro-Musicals diesen Optimismus aus – aber auch, dass jede und jeder daran arbeiten muss, diesen neuen Weg zu beschreiten.

Follow@kikuheinz

Ein Plakat wirbt für das Theaterstück „Tom & Huck“ mit einem gezeichneten Babyelefanten mit Hut.

Neben Menschen aus dem selben Haushalt bleibt jeweils ein Sitz frei ...

Ein blauer Rucksack und eine Reservierungskarte liegen auf einem Stuhl, daneben ein Schild mit einem Babyelefanten.

...

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor einer Leinwand mit dem Schriftzug „teatro“.

Vor dem Musical begrüßt teatro-"Vater" Norberto Bertassi - samt dem Bürgermeister und dem Kulturstadtrat von Mödling, Stefan Hintner und Stephan Schimanowa ...

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor einem Bühnenbild von „Huckleberry Finn“.

...

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor einem Bühnenbild von „Tom Sawyer“.

...

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor einem Bühnenbild von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“.

...

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor einer Projektion von „Sawyer Leberry Finn“.

...

Eine Gruppe von Schauspielern steht auf einer Bühne vor einem Bühnenbild von „Tom Sawyer“.

Gruppenfoto mit den beiden Darstellern von Tom Sawyer - Lorenz Pojer - und Huckelberry Finn - Moritz Mausser ...

Schauspieler posieren auf einer Bühne vor einem Bühnenbild von „Tom Sawyer & Huckleberry Finn“.

...

Eine Theatergruppe posiert auf der Bühne vor einem Bühnenbild von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“.

...

Szene einer Theateraufführung auf einem Friedhof mit Grabsteinen im Hintergrund.

Szene auf den Friedhof ...

Neues, professionelles Video

ca. 7 1/2 Minuten - made by Marina Đorđević/teatro

Zwei Bücher, eines mit einem Porträt und das andere mit dem Titel „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“.

Zu jeder Sommerproduktion bringt teatro ein umfangreiches, informatives und doch handliches Programmheft im A5-Format heraus. Vor zwei Jahren entstand ein gewichtiges Buch im A3-Format über 20 Jahre teatro.

Kommentare