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Jugendliche Sichtweisen: Blind, Stimmen im Kopf, Berge, „typisch“

Eine Gruppe Jugendlicher posiert für ein Foto bei der Preisverleihung „Literatur exil preise 18“.

Heuer vergab die Jury in der Kategorie Jugend bei den Exil-Literaturpreisen „Schreiben zwischen den Kulturen“ mehr Preise.

Von Heinz Wagner

11.11.18, 18:45

„Vor längerem, als ich über die Straße gehen wollte, kam einer von hinten. Einfach so hat er mich am Arm genommen und über die Straße geführt. Hat sich nicht vorgestellt, nicht gegrüßt, nur „Ich helfe mal kurz, ja?“ gesagt und mich über die Straße gezogen. Verrückt, habe ich gedacht, und dann soll man sich bedanken. Aber gut, ist ja lieb gemeint, habe ich mir gedacht und mich bedankt. Der Eine, der mich über die Straße gebracht hat, muss sich wie der Superheld in Person gefühlt haben. Und das hätte ich gerne gesehen. Wirklich gerne. Aber wenn ich es sehen hätte können, dann hätte er mich nie über die Straße gezogen. Und dann hätte ich es nicht einmal hören können, den Stolz in seiner Stimme, meine ich.“

So beginnt Julia Lückl (Sir-Karl-Popper-Schule/Wiedner Gymnasium, Wien) ihren Text „Meine Sicht der Dinge“. Und mit dem gewann die 17-Jährige den Exil-Literaturpreis in der Kategorie Jugend. Schon im Vorjahr hatte sie den Bewerb „texte.wien“ gewonnen – mit „Neuland“, in dem sie sich „sehr poetisch dem Thema Grenze näherte – dies- und jenseits einer solchen – mitunter samt aller Härte. Und der Einengung auch der eigenen Seite“, wie der Kinder-KURIER damals schrieb.

Fotos aller jugendlichen Preisträger_innen

Eine Gruppe von Jugendlichen steht an einem Stand des Literaturpreises „exil“.

Die meisten ...

Eine Gruppe von Schülern steht vor einem Stand mit Literaturpreisen.

... der Schulklasse, die ...

Eine Gruppe von Schülern steht an einem Stand mit Büchern und Postern.

... den Gruppenpreis gewonnen ...

Eine Gruppe von Schülern steht auf einer Buchmesse vor einem Stand mit Literaturpreisen.

... hat hier am ...

Eine Gruppe von Schülern steht an einem Stand auf einer Buchmesse.

... Stand der Edition Exil...

Eine Gruppe Jugendlicher posiert für ein Foto vor einem „Radio Wien“-Banner.

... und beim Gruppenfoto ...

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern posiert mit einem Buch und einem Blumenstrauß auf einer Bühne.

... vor der ...

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern steht auf einer Bühne bei der „Buch Wien“.

... Radio-Wien-Bühne, ...

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne und applaudiert.

... vor der sie ...

Eine Gruppe von Schülerinnen posiert für ein Foto.

... dann noch lange ...

Eine Gruppe Schüler wartet auf der Bühne bei einer Preisverleihung.

... stehend warten mussten, bevor sie ...

Eine Gruppe Schülerinnen betritt eine Bühne.

... diese entern konnten...

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne bei der „Buch Wien“-Preisverleihung.

... als sie zur ...

Eine Gruppe Jugendlicher steht bei der Preisverleihung des Exil-Literaturpreises 2018 auf der Bühne.

...Preisverleihung für ihre Gedichte "Typisch" ...

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne bei der Preisverleihung des Exil-Literaturpreises 2018.

... aufgerufen ...

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne bei der Preisverleihung des Literaturpreises 2018.

... wurden ...

Eine Gruppe Jugendlicher erhält auf der Bühne einen Blumenstrauß.

... und wo stellvertretend ein ...

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf einer Bühne bei der Preisverleihung der Literaturpreise 2018.

... Duo der Lehrerin einen großen Strauß Blumen samt Dankesworten überreichte

Zwei junge Frauen sitzen im Publikum und halten ein Programmheft des Literaturpreises in der Hand.

Einzelsiegerin Julia Lückl für "Meine Sicht der Dinge" (rechts)...

Zwei junge Frauen sitzen bei einer Veranstaltung, eine davon hält ein Buch mit dem Titel „Literaturpreise 18“.

... neben ihr die Zweitplatzierte ...

Eine junge Frau mit Brille hält einen Blumenstrauß und ein Schild mit der Aufschrift „Literaturpreis 18“.

... Sophie Felsinger für "Dazwischen? Ich"

Eine junge Frau hält einen Blumenstrauß und eine Urkunde des Literatur Exit Preises 18 in der Hand.

...

Ein junger Mann hält ein Buch mit dem Titel „Literaturpreise 18“ auf der Buch Wien-Veranstaltung.

... ex aequo auf dem 2. Platz landete ...

Ein Mann im Anzug hält das Buch „Literaturpreise 2018“ der Buch Wien in der Hand.

... Sahel Rustami ...

Ein junger Mann im Anzug hält einen Blumenstrauß und eine Urkunde des Literaturpreises „exit 18“.

... mit "Berge"

Gruppe von Personen posiert bei der Preisverleihung der Exil-Literaturpreise 2018.

... hier mit seiner neuen Familie: den Brüdern Michael und Florian und den Eltern Poldi und Uschi

Endlich – fragte ein Kind

Zu Schreiben begonnen hatte sie „in der Volksschule, da habe ich Gute-Nach-Geschichten für meinen kleinen Bruder geschrieben“, vertraute sie im Vorjahr dem Kinder-KURIER an. „Später hab ich dann alles mögliche geschrieben – als Freizeitbeschäftigung, um meine Gedanken festzuhalten. Das hab ich oft gemacht, immer, wenn ich Zeit gehabt habe.“

Darauf, über eine Hauptfigur zu schreiben, die blind ist, „bin ich gekommen, weil ich ungefähr ein halbes Jahr davor bei Dialog im Dunkeln war und selber als kleines Kind sehr schlecht gesehen habe, ein Auge war lange Zeit mit einem Pflaster zugeklebt.“ In ihrem Text beschreibt sie vor allem die sehr verhaltenen, oft seltsamen Reaktionen der Mitmenschen. Nur gegen Ende lässt sie die Hauptfigur auf einer Parkbank auf einen jungen Buben treffen, der völlig unbeschwert und neugierig Fragen stellt:

„Du starrst so“, hat er gesagt. „Stört es dich?“, habe ich gefragt. Ich glaube, er hat den Kopf geschüttelt. Hab ich zumindest so gehört. „Was siehst du eigentlich, wenn du so schaust?“ Ich habe nichts gesagt. Da stand dieser kleine Junge und fragt mich die Frage. Endlich. Und ich habe so lange gewartet, so lange, wirklich. Endlich einer ohne Blatt vorm Mund, einer der mir in die Augen sehen kann, ohne rot zu werden. Glaube ich zumindest. Und dann muss ich ehrlich sagen: Ich wusste keine Antwort. „Ich weiß es nicht“, habe ich gesagt und „vielleicht einfach nichts.“ „Nichts? Geht das?“ „Ich weiß es nicht.“ Er war kurz still. „Und wenn ich die Augen zumache, ist das dann so wie dein Nichts?“ „Vielleicht.“ Und dann hat er sich zu mir gesetzt. Direkt neben mich, direkt neben meinen Arm mit dem Band und den drei schwarzen Punkten. Und wir waren ganz still. Versunken im Nichts, er für ein paar Minuten, ich noch für ein bisschen länger.

Guter Jahrgang

„Heuer war ein besonders guter Jahrgang in allen Kategorien, bei den Einreichungen Jugendlicher hat sich die Jury entschlossen, das Preisgeld zu teilen und gleich drei Preise zu verleihen“, so die Erfinderin, Herz und Motor der Exil-Literaturpreise Christa Stippinger. Und so gibt es hier nun zwei weitere Preisträger_innen: Sahel Rustami und Sophia Felsinger.

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Eine stilisierte Karikatur einer Person mit Brille und dunklem, lockigem Haar.

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Das Buch „Literatur EXIT preise 18“ mit farbenfrohem Cover.

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Das Buch mit allen Texten

Fotos aller Preisträger_innen, ob jugendlich oder erwachsen

Drei Frauen stehen auf einer Bühne, eine hält ein Mikrofon, eine andere einen Blumenstrauß. Im Hintergrund steht „Buch Wien“.

Den ersten Preis holte sich ...

Drei Frauen stehen auf einer Bühne, eine hält ein Mikrofon, eine andere einen Blumenstrauß.

... Kaśka Bryla mti dem Text "Manias Welt"

Pyotr Magnus Nedov mit dem Literaturpreis Exil 2018.

Pyotr Magnus Nedov wurde für "Hundsmüller" ...

Pyotr Magnus Nedov hält den Exil-Literaturpreis 2018 in den Händen.

... mit dem 2. Preis belohnt

Eine Frau hält einen Blumenstrauß und die Urkunde für den Literaturpreis „Exit 18“.

Den dritten preis bekam Aleksandra Kalischek für "Die Schönheit der Dunkelheit"

Aroš Prah mit dem Literaturpreis „Exil“ 2018 und einem Blumenstrauß.

Der Lyrikpreis ging an Uroš Prah für "Nostra Silva"

Alexandra Pâzgu hält einen Blumenstrauß bei der Verleihung des Exil-Dramatikerinnen-Preises 2018.

Alexandra Pāzgu schrieb "Fluß, stromaufwärts" und bekam dafür ...

Vier Personen stehen auf einer Bühne, eine davon hält ein Schild mit der Aufschrift „Literatur Exit Preise 18“.

... den DramatikerInnen-Preis, der heuer nicht nur von den wiener wortstätten, sondern auch in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig vergeben wurde, wo das Stück auch uraufgeführt wird.