Würmer im Auge, Tod durch Schnecke: Die skurrilsten Medizinfälle des Jahres
Ärzte sehen in ihrem Berufsalltag mitunter Fälle, die sie im besten Fall nur aus dem Lehrbuch kennen. Das liegt daran, dass sie so selten sind oder noch nie zuvor bei einem Menschen aufgetreten sind. Solche Fallberichte werden dann meist ausführlich beschrieben und in Fachmagazinen veröffentlicht. Der KURIER berichtet immer wieder von außergewöhnlichen medizinischen Fällen. Das sind die skurrilsten des Jahres 2018:
1,7 Meter langer Bandwurm durch Sushi
Ein 30-jähriger Amerikaner aß fast täglich Sushi, vor allem Sashimi, rohen Lachs, der in Scheiben geschnitten gegessen wird. Als er plötzlich Durchfall und starke Magenkrämpfe hatte, lag die Vermutung nahe, dass eine Portion Sushi verdorben gewesen sein könnte. Als er auf der Toilette saß, spürte er etwas Ungewöhnliches: Er zog einen insgesamt 1,7 Meter langen Bandwurm aus seinem Darm. Dieser lebte und bewegte sich. Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass der Parasit über das häufig verzehrte Sushi in den Patienten gelangte. Der 30-Jährige konnte behandelt werden und hat heute keine Symptome mehr.
Mutter erkannte Augenveränderungen: Sohn hatte Tumor
Die 37-jährige Rhiannon Malbas aus Großbritannien entdeckte bei ihrem zweijährigen Sohn Xavi Veränderungen im linken Auge: Er hatte einen weißen Punkt im Auge und die Iris neigte sich Richtung Nase, als ob er schielen würde. Ärzte entdeckten daraufhin einen großen Tumor hinter dem Auge des Tumors. Das sogenannte Retinoblastom ist ein bösartiger Tumor in der Netzhaut. „Wenn wir länger gewartet hätten, hätte er sein Auge verloren“, sagte die Mutter dem Mirror. Später entdeckte die Mutter auf alten Fotos, dass der Punkt schon im Alter von sechs Monaten da war. Entdeckt wurde er allerdings erst eineinhalb Jahre später – dank der aufmerksamen Mutter.
Nacktschnecke gegessen: Mann starb nach Infektion mit Lungenwurm
Eine Geburtstagsfeier mit Freunden änderte das Leben des Australiers Sam Ballard dramatisch: Bei einer Party im Garten schluckte er aus einem Scherz heraus eine Nacktschnecke. Am nächsten Tag spürte er Schmerzen in den Beinen, es folgten schwerwiegende Komplikationen. Ärzte stellten eine Hirnhautentzündung fest. Der 19-Jährige fiel in ein 420 Tage dauerndes Koma, währenddessen es zu einer schweren Hirninfektion kam. Er hatte sich durch das Essen der Schnecke mit dem Rattenlungenwurm infiziert. Nach drei Jahren im Krankenhaus – er musste künstlich ernährt werden und war gelähmt – kam er nach Hause. Er war am Boden zerstört – sein Leben und das seiner Familie für immer verändert. Nach acht Jahren verstarb Sam Ballard heuer nun im Kreis seiner Familie und Freunde.
14 Würmer aus dem Auge
Es klingt wie in einem Horrorfilm: Bei einer junge Frau aus dem US-Staat Oregon kamen insgesamt 14 Würmer aus dem Auge. Die Parasiten waren durchsichtig und ca. einen Zentimeter lang. Die Infektion mit Würmern der Art Thelazia tritt üblicherweise nur bei Rindern im Norden der USA und in Teilen Kanadas auf. Übertragen werden die Würmer von Fliegen, die sich von der Augenfeuchtigkeit der Tiere ernähren. Mögliche Ursache für die Infektion ist, dass die heute 28-Jährige in einer Farmgegend reiten war. Nach einigen Tagen spürte sie eine Irritation im Auge und zog sich selbst einen ersten Wurm heraus. Über den Zeitraum von drei Wochen entfernten Fachleute insgesamt 14 der Tiere. Bleiben sie länger im Auge, können sie von der Vernarbung der Hornhaut bis zur Erblindung führen.
Mann infizierte sich bei Katze mit Hasenpest
Ein Amerikaner kam mit Anzeichen einer Grippe sowie großen, dunklen Beulen am Hals in eine Klinik. Der 68-Jährige erzählte, dass seine Katze vor wenigen Tagen gestorben war. Das gab den entscheidenden Hinweis: Die Mediziner auch bei dem Mann eine gefährliche Infektion mit Hasenpest fest. Der Mann hatte sich mit den Bakterien Francisella tularensis infiziert, wie ein Bluttest ergab. Die Bakterien können über Kontakt mit infizierten Tieren weitergegeben werden – sie befinden sich in Körperflüssigkeiten, etwa Speichel und Blut. Auch über Zeckenbisse und Insektenstiche sowie kontaminierte Lebensmittel oder erregerhältiges Wasser können sie übertragen werden. Der 68-Jährige erhielt vier Wochen lang ein Antibiotikum, nach drei Wochen waren die Beulen am Hals verschwunden.
Kommentare