Lebensgefährlich: Mann infizierte sich bei Katze mit Hasenpest
Ein Amerikaner kam mit Anzeichen einer Grippe sowie großen, dunklen Beulen am Hals in eine Klinik. Zunächst konnten die Ärzte keine Ursache für seine Symptome finden. Erst als der 68-Jährige erzählte, dass seine Katze vor wenigen Tagen gestorben war, stellten die Mediziner auch bei dem Mann eine gefährliche Infektion fest: Hasenpest.
Der Mann hatte sich mit den Bakterien Francisella tularensis infiziert, wie ein Bluttest ergab. Sie lösen die lebensbedrohliche Hasenpest aus. Die Bakterien können über Kontakt mit infizierten Tieren weitergegeben werden – sie befinden sich in Körperflüssigkeiten, etwa Speichel und Blut. Auch über Zeckenbisse und Insektenstiche sowie kontaminierte Lebensmittel oder erregerhältiges Wasser können sie übertragen werden. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist bisher nicht bekannt.
Erste Symptome
Im Fall des 68-Jährigen, der im The New England Journal of Medicine beschrieben wurde, war es die Katze, die sich zuerst infiziert hatte – möglicherweise über erkrankte Nagetiere. Dem Besitzer waren Symptome bei der Katze aufgefallen, der Tierarzt diagnostizierte allerdings Katzenleukämie – ohne Labortest. Der 68-jährige Mann behandelte die Katze mit verordneten Medikamenten, die allerdings nicht gegen die Hasenpest halfen. Die Katze verendete. Zwei Tage danach entwickelte der Mann erste Symptome.
Fälle in Österreich
In Österreich wurden laut AGES zwischen 1.1.2009 und 31.3.2018 insgesamt 42 Fälle von Hasenpest, auch Tularämie genannt, beim Menschen gemeldet. Todesfälle gab es keine. Eine Infektion kann mit einem Antibiotikum behandelt werden. Dies war auch bei dem 68-jährigen Amerikaner der Fall. Er erhielt vier Wochen lang ein Antibiotikum, nach drei Wochen waren die Beulen am Hals verschwunden. Heute ist er wieder gesund.
Wird die Hasenpest nicht behandelt, kann sie allerdings tödlich enden. Im Verlauf der Infektion kann es zu Leber- und Nierenversagen, aber auch zu Hirnhautentzündung kommen.
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