Erkältung: Warum man sich abends kränker fühlt

Frau liegt mit Erkältung und hohem Fieber im Bett
Bei Erkältungen arbeitet das Immunsystem rund um die Uhr. Besonders abends fühlt man sich kränker und Halsschmerzen wirken stärker. Woran das liegt.

Zuerst die gute Nachricht: Dass sich Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Schnupfen oder verstopfte Nase sowie andere krankheitsbedingte Beschwerden sich abends beziehungsweise nachts verschlechtern, ist keine Einbildung. Die schlechte: Man kann nur bedingt etwas dagegen tun. 

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • woran es liegt, dass man sich abends mit Erkältungen kränker fühlt
  • wie man trotz Erkältung besser schläft

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Der menschliche Energiehaushalt hat begrenzte Kapazitäten. Das merken wir täglich: Selbst in gesundem Zustand fühlen wir uns abends in der Regel erschöpft und müde.

Ist man krank, arbeitet der Organismus, sprich das Immunsystem, auf Hochtouren, um die krankmachenden Erreger aus dem Körper zu verbannen. Im Falle einer Erkältung etwa durch den Abtransport von Schleim durch Husten und Schnupfen.

Eine Erkältung verläuft in 3 Phasen:

  1. Inkubationszeit (Tag 1-3): Anfangs zeigen sich keine Symptome, aber das Immunsystem läuft auf Hochtouren. Es melden sich schleichend erste Beschwerden wie Halsschmerzen.
  2. Akutphase (Tag 4-6): In der Akutphase der Erkältung erreichen die Symptome ihren Höhepunkt. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen, Husten, Fieber - alle vorhandenen Beschwerden erreichen ihren schmerzhaften Höhepunkt.
  3. Spätphase (Tag 7-8): Die unangenehmste Phase ist geschafft, die meisten Symptome klingen allmählich ab. Einige hartnäckige Erkältungsbeschwerden wie Husten können aber bis zu 2 Wochen andauern. 

Warum man sich abends kränker fühlt

Tagsüber hält während einer Erkältung die Energie den Körper aufrecht, die Abwehrkräfte schaffen es, die Erreger in Schach zu halten. Abends leeren sich die Energiespeicher – die Krankheitserreger vermehren sich wieder. Entsprechend reagiert der Körper verstärkt mit Abwehrmechanismen. Aus diesem Grund ist abends auch das Fieber meist höher und der Körper schwach.

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Auch nachts ist die Immunabwehr sehr aktiv: Das kann dazu führen, dass man sich auch direkt nach dem Aufwachen gerädert fühlt.

Im Bett nimmt man die Erkältung stärker wahr

Doch es gibt auch andere beeinflussende Faktoren: Etwa, dass man in Ermangelung an Ablenkung zu späterer Stunde die Symptome verstärkt wahrnimmt, wie Familienmediziner Rob Danoff im Interview mit dem Magazin Time schildert. Liegt man abends im Bett, fokussiert man sich stärker auf etwaige Schmerzzustände, als beispielsweise noch beim Fernsehen zuvor.

Eine verstopfte Nase oder ein verschleimter Hals können Danoff zufolge dann besonders unangenehm sein. Grund dafür ist, dass sich der Schleim durch die liegende Haltung nicht mehr so gut verteilt, sondern sind im Rachen oder den Nasennebenhöhlen sammelt. Hier kann eine leicht erhöhte Kopfposition Abhilfe schaffen.

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    Wie man trotz Erkältung besser schläft

    Um geruhsame Schlummerstunden zu fördern, bietet es sich an, die schlimmsten Beschwerden gezielt zu behandeln. Hilfreiche Mittel bei der Behandlung von Erkältungsbeschwerden sind:

    • Inhalation mit Kochsalzlösung
    • Gurgeln mit Salzwasser oder Salbeitee
    • Nasenspray
    • leicht erhöhte Kopfposition beim Schlafen

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    Denn gerade wenn man krank ist, ist die Regeneration im Schlaf nachts besonders wichtig.

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