Schöner schwitzen: Die perfekte Sauna für Zuhause
Vor einigen Jahren noch war die Sauna ein Element, das man im Keller fand. Heute ist sie sichtbarer Teil in der Wohnung, wird im Bad, im Gästezimmer oder im alten Kinderzimmer positioniert. Der Kurier zeigt die schönsten Modelle inklusive Anleitung und Kostenaufstellung.
Damit die Kabinen auch in kleinen Stadtwohnungen untergebracht werden können, setzen die Hersteller von Saunen zunehmend auf kleinere und vor allem flexiblere Modelle. So gibt es welche zum Selbstaufbau ebenso wie Kabinen, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenfalten, wenn sie nicht gebraucht werden: dann sind sie nur mehr so groß wie ein Schrank.
- Saunakabinen vom Fachbetrieb: beginnen preislich bei rund 6.000 Euro – damit sind günstige Sauna-Bausätze von der Stange, wie es sie im Baumarkt gibt, nicht gemeint. Für eine Vollholzsauna für den Innenbereich mit ansprechendem Design und viel Glas, die vom Hersteller geliefert und aufgestellt wird sowie Maßanfertigungen inkludiert sind, muss man grob gesprochen mit Anschaffungskosten zwischen 10.000 bis 20.000 Euro rechnen, je nach Ausstattung, Qualität und Größe. Hier ist die Technik bereits im Preis inkludiert.
- Frei stehende Saunahäuser im Garten: Sie beginnen preislich bei rund 20.000 Euro – und da sind die baulichen Maßnahmen, also das Fundament und der Aushub noch nicht miteingerechnet. Wie viel eine traditionelle finnische Sauna kostet, hängt vor allem davon ab, ob man in der Kabine lediglich sitzen oder auch liegen will. „Die exakte Größe hängt dann von der Körpergröße der Nutzer ab. Das ergibt dann Modelle in der Größenordnung von etwa zwei Metern mal 2,10 Metern mal 1,50 Metern Tiefe, rechnet Edeltraud Priewasser vor.
- Sitzen ist günstiger: Wenn sich der Kunde damit begnügt, in der Sauna zu sitzen, können die Kabinen etwas kleiner und damit günstiger ausfallen. Die kleinste Variante beim Hersteller Klafs misst zum Beispiel lediglich 172 mal 160 mal 211 Zentimeter.
- Betriebskosten nicht vergessen: Zu den Anschaffungskosten kommen die laufenden Betriebskosten. Ein typischer Saunagang inklusive Vorheizen kostet bei einer finnischen Sauna mit drei und vier Quadratmetern etwa 2,50 Euro pro Person. Hinzu kommen laufende Kosten für Licht, Wasser und eventuell Abwasser.
Kleinere Modelle – etwa drei Quadratmeter groß für ein bis zwei Personen – haben außerdem den Vorteil, dass kein Starkstrom-Anschluss erforderlich ist, sondern sie einfach an den vorhandenen Stromkreis mit 230 Volt angeschlossen werden. „Die Sauna wird zu einem Möbelstück“, sagt Roland Mader, Geschäftsführer von Gruber Sauna.
Das Unternehmen baut seit 40 Jahren Wellnessanlagen, vor allem Saunen wie die Altholzsauna. „Das Holz wird von alten Stadeln abgebaut und innen und außen in der Sauna verbaut“, erzählt Roland Mader. Wenn nicht gerade Altholz verwendet wird, kommen unbehandelte kanadische Zeder, kanadische Tanne, Seidenkiefer, Zirbe und Nuss beim Saunabau zum Einsatz.
„Da Saunen dampfdicht isoliert sind, brauchen sie eine mechanische Belüftung“, weiß Edeltraud Priewasser, Geschäftsführerin des gleichnamigen Saunaherstellers. Das Unternehmen verfügt über ein Säge- und Hobelwerk und fertigt jede Sauna nach Maß.
Weiters benötigt jede Kabine ein Steuerungselement, dieses regelt die Belichtung und das Aufheizen des Saunaofens. Mittlerweile gibt es jedoch auch die Möglichkeit, die Kabine per App vorzuheizen. „Das hat den Vorteil, dass die Sauna heiß ist, wenn man nach Hause kommt“, sagt Monika Kober, Geschäftsführerin von Klafs.
Der Saunaofen ist heute meist mit abgerundeten Ecken versehen, gute Modelle verfügen auch über eine Holz-Reling als Hitzeschutz. Für alle, die ihre Sauna auch als Dampfbad nutzen wollen, eignet sich der Kombiofen mit Verdampfer. Ist die Sauna außerdem mit einem Infrarotstrahler ausgestattet, ist die Kabine Sauna, Dampfbad und Infrarotstrahler in einem.
In kleinen Kabinen, wo Platz Mangelware ist, versteckt sich der Saunaofen hinter den Sitzbänken. Der Nachteil: „Ein echter Aufguss ist hier nicht möglich, denn dieser erfolgt über einen Trichter“, sagt Roland Mader. Häufig sind Saunen heute mit Infrarotstrahlern kombiniert. Mit Sanduhr und Hygrothermometer, der Luftfeuchtigkeit und Temperatur misst, ist die Sauna komplett.
Hinzu kommen viele wohnliche Elemente, die moderne Saunen ausmachen. Gab es früher nur ein kleines Fenster in der Saunatüre, so kommen aktuelle Modelle mit großen Glas- und Fensterflächen sehr luftig und transparent daher. Indirekte Beleuchtung hat auch in Saunakabinen Einzug gehalten und sorgt für Stimmung.
Je nach Wunsch können Saunen mit weichen Rückenlehnen, bunten Spots, einem Sternenhimmel und Musik ausgestattet werden. „Manche Kunden wünschen sich auch einen Plafond aus Glas“, nennt Edeltraud Priwasser ein Beispiel. Mit gemütlichen Loungemöbeln und Flatscreen ist der Wellnessbereich komplett, hier kann man sich nach der Sauna entspannen.
Eine Kabine zu Hause benötigt verhältnismäßig viel Fläche, auch wenn es inzwischen zahlreiche platzsparende Modelle gibt. Außerdem sind Anschlüsse für Strom und Wasser erforderlich. Deshalb sollte man gut überlegen, wo der beste Standort ist.
Der Untergrund, auf dem die Sauna aufgestellt wird, muss glatt und vor allem wasserfest sein. „Die passende Stellfläche für eine Sauna ist ein Fliesenboden“, sagt Monika Kober. „Weiters sollte eine Dusche in der Nähe sein.“
Haus- und Grundbesitzer, die im Außenbereich über ausreichend Platz verfügen, können sich im Garten ein eigenes Saunahaus errichtet lassen. „Das ist allerdings ein größeres Unterfangen“, weiß Edeltraud Priewasser.
Denn für eine Gartensauna ist ein Fundament und damit auch ein Aushub erforderlich. „Außerdem sind aufgrund der Luftfeuchtigkeit die Aufheizzeiten länger und damit die Energiekosten höher“, so Priewasser. Um ein angenehmes Klima in der Gartensauna zu erreichen, bedarf es meist einer Fußbodenheizung.
Private Saunen brauchen nicht viel Pflege. Wichtig ist, dass nach dem Saunagang gut durchgelüftet wird, damit Schimmel und Pilze keine Chance haben. Saunatüren sollten nur geschlossen werden, wenn die Sauna in Betrieb ist. Mader: „Zur Pflege genügt es, die Sauna hin und wieder mit einem feuchten Tuch zu wischen.“
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