„Lieber eigener Chef sein“: 3.456 neue Unternehmen

„Lieber eigener Chef sein“: 3.456 neue Unternehmen
Entwicklung besser als vor Corona-Pandemie. Zwischen Anfang Jänner und Ende Juni wurden in NÖ 3.456 neue Unternehmen gegründet.

Die weltweit angespannte wirtschaftliche Lage geht an NÖ, jedenfalls bisher, anscheinend vorbei. Das zeigt eine neue Statistik: Zwischen Anfang Jänner und Ende Juni wurden in NÖ 3.456 neue Unternehmen gegründet. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 – also noch vor Corona – bedeutet das ein Plus von sechs Prozent. Oft Dazu kommen noch 622 selbstständige Personenbetreuer, in Summe sind es also 4.078 neue Unternehmen.

Eine Entwicklung ganz nach dem Geschmack von Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ): „20 Prozent aller in Österreich gegründeten Unternehmen haben damit ihren Standort in Niederösterreich“.

Als Hauptmotivation geben die Jungunternehmer an, dass man „lieber sein eigener Chef“ und „in der Zeit- und Lebensgestaltung flexibler sein möchte“ (jeweils 70 Prozent). Bemerkenswert auch, dass ein Lehrabschluss bei Gründern hoch im Kurs steht und besonders häufig der Grundstein für den Schritt in die Selbstständigkeit ist.

(Fast) Halbe-Halbe

Im Schnitt sind die Gründerinnen und Gründer in NÖ 36,4 Jahre alt, der Frauenanteil (ohne Personenbetreuerinnen) beträgt dabei 44,2 Prozent. Nahezu jedes zweite Unternehmen in Niederösterreich wird also von einer Frau gegründet.

Im Zuge der Initiative „Gründerland NÖ“ haben Land und Wirtschaftskammer NÖ ihre Ressourcen mit Kooperation des Gründerservices der WKNÖ und der Gründeragentur riz up des Landes gebündelt. Im ersten Halbjahr gab es 8.000 Kundenberatungen durch riz up, über 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen das kostenlose Angebot der riz up Seminare in Anspruch. Die WKNÖ konnte über 7.000 gewerbliche Neu- und Wachstumsgründer mit über 14.500 Beratungen erreichen.

Stabil zeigen sich auch die Betriebsansiedlungen, wie die Wirtschaftsagentur Ecoplus in ihrem Halbjahresbericht vermeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie von 57 auf 58 gestiegen, die damit gesicherten bzw. neu geschaffenen Arbeitsplätze von 1.052 um 12,8 Prozent auf 1.187. Bestes Beispiel ist die Ansiedlung von Boehringer Ingelheim in Bruck an der Leitha, wo 1,2 Milliarden Euro investiert werden. Ankerbrot baut den Standort Lichtenwörth bis 2023 zur modernsten Bäckerei Österreichs aus.

Kommentare