Der Zebrastreifen in Favoriten wurde bemalt, um den Verkehr sicherer zu machen.

Der Zebrastreifen in Favoriten wurde bemalt, um den Verkehr sicherer zu machen.

© Petar Radovanovic

Chronik Wien

Zwei neue Regenbogen-Schutzwege, nur einer steht für Toleranz

In Meidling wurde der Zebrastreifen als Zeichen der Solidarität umgestaltet, in Favoriten hat der neue Schutzweg dagegen mit Weltoffenheit nichts zu tun.

von Agnes Preusser

03/23/2021, 07:37 PM

Wien ist um zwei bunte Zebrastreifen reicher. Künftig kann man sowohl auf der Favoritner Laaer-Berg-Straße, als auch beim Meidlinger Markt die Straße auf Regenbogenfarben überqueren.

Seit 2019 hat die Stadt schon öfter auf Regenbogenfarben-Schutzwege gesetzt, um auf die Gleichberechtigung von homo-, bi- und transsexuellen Menschen hinzuweisen.

Verkehrssicherheit

Bei den neuen Zebrastreifen ist aber nur einer der beiden auch tatsächlich ein Zeichen für Gleichberechtigung. Während der Zebrastreifen im 12. Bezirk für Toleranz steht, habe der im 10. Bezirk dagegen „nichts mit Weltoffenheit zu tun“, wie es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) heißt.

Man habe farbenfroh gestrichen, um den Schulweg für Schülerinnen und Schüler sicherer zu machen. Bei der Homosexuellen Initiative (HOSI) sieht man die anderweitige Nutzung der Regenbogenfarben entspannt.

„Hauptsache die Kinder kommen so sicherer über die Straße“, sagt HOSI-Sprecherin Ann-Sophie Otte. Solange daneben kein Schild gegen Weltoffenheit aufgestellt werde, sei das  in Ordnung.

Ausschließen wolle man auch in Favoriten keinen, versichert man in der Bezirksvorstehung. Nur die Intention der Umgestaltung sei eine andere gewesen. Der Meidlinger Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ) freut sich indes über das „bunte Zeichen für Solidarität“ in seinem Bezirk. 

Teil der Gesellschaft

Die Regenbogen-Initiative findet man bei HOSI generell gut. „Wenn Leute der Community die Farben im Stadtbild sehen, spüren sie, dass sie ein Teil der Gesellschaft sind“, so Otte.

Auch in Favoriten muss man nicht auf dieses Gefühl verzichten. Zwei Bänke am Keplerplatz gibt es in Regenbogen-Optik. Und die wurden wirklich als Zeichen der Toleranz aufgestellt.  

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