Wien-Wahl 2025: Was wird am 27. April genau gewählt?

Wien-Wahl 2025 Stimmzettel
In wenigen Wochen finden die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. Wer oder was wird da eigentlich gewählt?

Am 27. April findet die Wien-Wahl statt. Doch wer oder was genau wird an diesem Tag eigentlich gewählt?

Die Abkürzung „Wien-Wahl“ steht für die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen. Gewählt wird also sowohl der Wiener Gemeinderat als auch die 23 Bezirksvertretungen – und zwar beides am selben Termin.

Wer wird bei der Wien-Wahl gewählt?

Gewählt werden:

  • Die Mitglieder des Wiener Gemeinderats 
  • Die Vertreterinnen und Vertreter der 23 Bezirksvertretungen

Zuerst zur Gemeinderatswahl: 

Da die Bundeshauptstadt Wien auch ein eigenes Bundesland ist, üben ihre Organe auch gesetzgeberische und Verwaltungsfunktionen auf Landesebene aus. Der Gemeinderat ist also zugleich auch Landtag, der Stadtsenat übt auch die Funktionen der Landesregierung aus, der Bürgermeister ist zugleich auch der Landeshauptmann.

Bei der Wien-Wahl wählen die Bürgerinnen und Bürger unter anderem den Gemeinderat. Er setzt sich aus 100 Personen zusammen und ist fünf Jahre im Amt. 

Der Wiener Bürgermeister sowie der Stadtsenat werden anschließend vom Gemeinderat – in der ersten Sitzung der Funktionsperiode  – gewählt.

Nun zur Bezirksvertretung:

Neben dem Gemeinderat wird bei der Wien-Wahl aber auch die Bezirksvertretung gewählt. In Wien hat nämlich jeder der 23 Bezirke ein eigenes "Bezirksparlament". Dabei handelt es sich um die Bezirksvertretungen, die von den Bürgerinnen und Bürgern für eine Periode von fünf Jahren gewählt werden. Diese Bezirksvertretungen setzen sich aus den Bezirksräten zusammen, deren Anzahl von der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner der Bezirke abhängt und zwischen 40 und 60 variiert. 

Der Bezirksvorsteher bzw. die Bezirksvorsteherin sowie die zwei Stellvertreter werden anschließend von der Bezirksvertretung gewählt. 

Wie wird gewählt?

  • Zum einen wählt man eine Partei, zum anderen kann man an einzelne kandidierende Personen Vorzugsstimmen vergeben (die Vorzugsstimmen sind aber nur dann gültig, wenn sie derselben Partei angehören, für die man gewählt hat). 
  • Insgesamt kann man bei der Gemeinderatswahl drei Vorzugsstimmen vergeben (eine Vorzugsstimme für den Wahlkreisvorschlag; zwei Vorzugsstimmen für den Stadtwahlvorschlag).
  • Bei der Bezirksvertretungswahl hingegen kann man eine Vorzugsstimme für den Bezirkswahlvorschlag vergeben.

Was ist eine Vorzugsstimme?

Wer Vorzugsstimmen vergibt, setzt sich dafür ein, dass  die Liste der kandidierenden Personen innerhalb des Bezirkswahlvorschlages, des Wahlkreisvorschlages oder des Stadtwahlvorschlages neu gereiht wird. Die Personen, die Vorzugsstimmen erhalten, haben damit eine größere Chance auf ein Mandat.

Möchte man  eine Vorzugsstimme für den Wahlkreisvorschlag vergeben, trägt man den Namen und/oder die Reihungsnummer (Listenplatz) der bevorzugten Person im entsprechenden Feld neben der Partei auf dem Stimmzettel ein.

Rund zwei Wochen vor der Wahl, also Mitte April, erhalten wahlberechtigte Personen eine amtliche Wahlinformation per Post zugestellt. Diese enthält auch Details zum zuständigen Wahllokal. Am 27. April haben die Wahllokale dann von 7 bis 17 Uhr geöffnet. 

Wer seine Stimme per Briefwahl abgeben möchte, findet in diesem Beitrag eine Anleitung für die Beantragung einer Wahlkarte: 

Online-Tools wie Wahlkabine.at können bei der Wahlentscheidung hilfreich sein (mehr Informationen hier!). Laut einer Umfrage zur Wien-Wahl vom 23. März belegt derzeit mit 38,5 Prozent die SPÖ den ersten Platz.

Die Wiener Bezirke im Porträt

Grün statt Grau: Wie Penzing renaturiert werden soll Döbling: Viel mehr als nur ein Nobelbezirk Wien-Alsergrund: Wo die rosaroten Träume blühen Wien-Simmering: Warum die FPÖ im Wahlkampf auf grüne Themen setzt Wien-Brigittenau: Ganz Wien in einem Bezirk

Warum wurde die Wien-Wahl vorgezogen?

Die Wien-Wahl (Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl) findet alle fünf Jahre statt. Die letzte reguläre Wahl war am 11. Oktober 2020, demnach müsste die nächste reguläre Wahl eigentlich im Herbst 2025 stattfinden, sie wurde allerdings vorgezogen, um noch vor dem Sommer eine handlungsfähige Regierung zu gewährleisten und einen monatelangen Wahlkampf zu umgehen. 

Wie Profil berichtet, war ein weiterer strategischer Grund für die Vorverlegung die politische Entwicklung auf Bundesebene in den letzten Wochen. 

Kommentare