Denn: Zwischen die Hühner mischten sich in Liesing auch ein paar (Streit-)Hähne. Und die raubten einem benachbarten Pensionisten den Schlaf. Speziell in den frühen Morgenstunden würde im Hühnerstall „die Post abgehen“, beklagte er. Aber auch nachts würde das Krähen und Kämpfen der Hähne dazu führen, dass an eine ruhige Nacht nicht zu denken sei.
Der Lärmgeplagte suchte das Gespräch mit den Hühnerbesitzern – vergeblich. Die Sache landete schließlich vor dem Bezirksgericht – und ging bis zum OGH. Der Lärm durch die Hühner sei in dem Wiener Außenbezirk ortsüblich, meinte dieser. Und außerdem: Die Hähne sind nicht lauter als der sonstige Umgebungslärm.
Doch vor Gericht zog er mit dieser Argumentation den Kürzeren. Das Krähen der Hähne sei deutlich wahrnehmbar. Und das täglich. In der Nacht fast stündlich, tagsüber bis zu eine halbe Stunde durchgehend. Das beeinträchtigt den Nachbarn nicht nur beim Schlafen, sondern auch beim Lesen und Entspannen.
Der Hühnerbesitzer muss nun dafür sorgen, dass der Nachbar wieder ruhig schlafen kann. Ob es den Streithähnen an den Kragen gegangen ist, ist nicht überliefert.
Übrigens: Wie viele Hühner in Wien gehalten werden, darüber gibt es keine genauen Zahlen. Laut Agrarstrukturerhebung 2020 der Statistik Austria wurden 704 Hühner in Wien gezählt (Im Vergleich: In der Steiermark waren es mehr als 6 Millionen). Allerdings: Auch bei dieser Erhebung werden nur land- und forstwirtschaftliche Betriebe gezählt – und auch das nur ab einer gewissen Betriebsgröße. Hühner in Privathaltung sind von der Zählung nicht erfasst.
Kommentare