Sieben Standorte in Wien und NÖ werben um Elite-Uni

Sieben Standorte in Wien und NÖ werben um Elite-Uni
Die Kandidaten für den neuen Standort der Central European University (CEU) stehen fest. Im Rennen ist neben Wien auch Korneuburg.

Seit bekannt wurde, dass die Central European University (CEU) doch nicht wie geplant auf das Otto-Wagner-Areal in Steinhof ziehen wird, ist die Uni auf der Suche nach einer Bleibe. Und macht aus der Standortsuche ein großes Geheimnis.

13 Entwickler hatten sich Ende November des Vorjahres mit Immo-Projekten als Universitätsstandort samt Campus beworben. Mittlerweile sollen sieben davon in der engeren Auswahl gelandet sein. Um welche Standorte es sich handelt, will die CEU nach wie vor nicht offiziell mitteilen. „Leider können wir zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar zur laufenden Standortsuche abgeben“, sagt eine Sprecherin.

Laut KURIER-Informationen finden sich aber einige namhafte Immobilienentwickler mit bekannten Projekten auf der Shortlist für den neuen Standort der Elite-Uni.

Potenzielle Standorte in Wien für die CEU

Zum Beispiel die Firma 6B47 mit dem Projekt „Francis“ im 9. Bezirk. Dieses wird am und im Franz-Josefs-Bahnhof verwirklicht. Die Projektentwickler reißen ein neues Stadtteilzentrum vom Brett, das Althanquartier. „Francis“ umfasst 2,4 Hektar Fläche und verteilt sich auf zehn Geschoße. Co-Working-Spaces soll es geben, Gastronomie, Nahversorger und Dienstleister, ein Hotel und eine Parkgarage.

„Den Shortgelisteten wird die Möglichkeit zur Präsentation gegeben, diese haben wir auch schon angenommen“, sagt eine Sprecherin von 6B47. Mehr könne sie nicht sagen, es wurde Stillschweigen vereinbart.

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Auch das Leopoldquartier des Projektentwicklers UBM im 2. Bezirk ist in der engeren Auswahl. Zwischen Augarten und Donaukanal lässt UBM ein neues Grätzel entstehen. Geplant sind Wohnungen, Geschäfts- und Büroflächen, Bars, Restaurants, ein Kindergarten.

„Die CEU interessiert sich für einen Teil des Leopoldquartiers“, sagt UBM-Sprecher Karl Abentheuer zum KURIER. Konkret geht es um den Bauteil A direkt am Donaukanal. Die Holz-Hybrid-Bauweise und der Fokus auf Nachhaltigkeit habe die CEU sehr interessiert. „Das passt gut zur Philosophie der Universität“, sagt Abentheuer.

Auch das Projekt „Oax“ an der Eichenstraße 1 in Meidling wäre gern Standort der CEU in Wien. Soravia realisiert zwischen Eichenstraße und Gaudenzdorfer Gürtel gemeinsam mit 6B47 und Trivalue ein Quartier für Wohnen, Gewerbe und Handel. Auch ein Studierendenwohnheim ist geplant. Soravia wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

Das „Oax“ ist jedenfalls nicht das einzige Projekt in der Gegend: Gleich gegenüber wird aktuell das Wolfgangquartier fertiggestellt, dazu gehört auch die alte Remise der Badner Bahn, in der bis zum Frühsommer der Street-Food-Market Gleisgarten entsteht. Eigentümer der Remise: Soravia.

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Ebenfalls im Rennen um die CEU: die alte WU, die von BIG und ARE umgestaltet wird, sowie Flächen der Signa an der Gunoldstraße in Döbling. Bekäme Signa den Zuschlag, könnte das auch Änderungen an der U4-Endstation Heiligenstadt bedeuten: Schon Döblings pensionierter Langzeit-Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) träumte ja von einem U4-Ausgang „Gunoldstraße“.

Der APA-Turm soll jedenfalls nicht Teil des möglichen neuen Uni-Campus sein. Auf KURIER-Anfrage hält sich die Signa bedeckt, man will keine Stellungnahme abgeben.

Korneuburg auf der Shortlist der Central European University

Doch auch außerhalb der Bundeshauptstadt wäre die CEU willkommen: Die Stadt Korneuburg findet sich ebenfalls auf der Shortlist. Sie würde gemeinsam mit der Strabag Real Estate und der Vivitimmo ein neues Gebäude am Werftgelände errichten, das gerade entwickelt wird.

Die CEU hat also die Qual der Wahl. Nicht zuletzt auch politisch, denn sie muss sich zwischen dem roten Wien und dem schwarz-blauen Niederösterreich entscheiden. Oder aber, sie bleibt, wo sie ist; dem Vernehmen nach soll nämlich auch der aktuelle Standort der Elite-Uni an der Quellenstraße im Rennen um den finalen Standort sein.

Bis Juni, heißt es, soll die Shortlist auf maximal zwei Standorte verkürzt werden. Danach folgt die Entscheidung über den finalen Standort.

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