Politische Corona-Zahlenspiele um Wien

Als wäre nie etwas gewesen: Die Mariahilfer Straße war am Samstag gerammelt voll
Die Bundeshauptstadt hat die höchsten Neuinfektionsraten. Die ÖVP prangert das an. Experten sehen aber noch keinen Grund zur Sorge.

Bei der Wiener ÖVP schrillten am Dienstag wieder einmal die Alarmglocken: „Die Stadtregierung muss hier endlich gegensteuern“, forderte Stadtrat Markus Wölbitsch angesichts von 65 Corona-Neuinfektionen, die von Montag auf Dienstag in der Bundeshauptstadt hinzukamen. Zum Vergleich: In NÖ gab es nur 15 neue Fälle, in Tirol einen, in den restlichen Bundesländern gar keinen. Seit Monatsbeginn stammen mehr als die Hälfte der österreichweiten Neuinfektionen aus Wien.

Im heutigen Fall war für die hohe Zahl in Wien ein Problem bei der Datenübertragung verantwortlich. Demnach wären die Fälle auf die drei vergangenen Tage zu verteilen. Was aber nichts daran ändert, dass die Zahl der Neuinfektionen seit einigen Wochen in Wien regelmäßig klar über jenen der anderen Bundesländer liegt – wenn auch auf niedrigem Gesamtniveau. Ebenso lange schon tobt zwischen Bund und Stadt, zwischen ÖVP und SPÖ ein Vorwahlkampf-Streit darüber, wie bedrohlich diese Werte sind und wer dafür verantwortlich ist.

Kommentare