Corona sorgt für Wiener Wahlkampf mit harten Bandagen
Derzeit sind die Infektionszahlen in Wien laut Virus-Experten noch im grünen Bereich. Dass der Kampf gegen Corona bestimmendes Thema im bevorstehenden Wien-Wahlkampf wird, zeichnet sich dennoch bereits klar ab.
Wobei in dieser Causa vorerst nicht Michael Ludwig und Sebastian Kurz oder dessen Wien-Statthalter Gernot Blümel gegeneinander in den Ring steigen. Vielmehr wurde zuletzt Innenminister Karl Nehammer ausgeschickt, um Attacken gegen Wien zu reiten.
Mit welch harten Bandagen gekämpft wird, zeigten die Gerüchte, die vergangene Woche rund um angeblich aus einem wegen Corona-Infektionen geräumten Heim geflohene Asylwerber gestreut wurden. Was wiederum Gesundheitsstadtrat Peter Hacker Anlass gab, Nehammer frontal anzugreifen.
In dieser Rolle gefällt sich der Stadtrat aber ohnehin, während sich Ludwig (noch) zurückhält. Umgekehrt wird sich die ÖVP voll auf Hacker einschießen. Der Stadtrat habe die Pandemie zunächst nicht ernst genommen, lautet die Stoßrichtung. So habe er die erste Schulschließung in Wien kritisiert und Ärzte, die den Mangel an Schutzkleidung aufzeigten, als „hysterisch“ bezeichnet. Alles nur Manöver, um das chaotische Vorgehen der Bundesregierung bei den Corona-Verordnungen zu verschleiern, kontert man in SPÖ-Kreisen.
Den Roten sind die zuletzt wieder schärfer gewordenen Angriffe aus dem Bund vielleicht gar nicht so unrecht. Ist doch ein Außenfeind immer noch das beste Mobilisierungsmittel im Wahlkampf.
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