Wiener Sommerkinos: Ein neues Freiluft-Kino und ein Umzug
Ein Sommerkino nach dem anderen musste vergangenes Jahr absagen oder ein alternatives Format finden – zum Beispiel in den Sphären des Internets. Jetzt ist die Durststrecke vorbei: Die meisten Klassiker finden (wenn teils auch an neuen Standorten) wieder statt – und zu ihnen gesellt sich sogar ein neues Freiluft-Kino.
Der KURIER hat den Überblick, wo man wann welche Filme sehen kann.
Augartenspitz
Das Filmarchiv hat aus der Corona-Not eine Tugend gemacht und baut sein pandemiegerechtes Freiluftprogramm aus: Statt eines Open-Air-Filmfestivals am Augartenspitz im 2. Bezirk werden heuer gleich zwei angeboten. Bereits am 19. Mai startet das sogenannte Frühlingskino.
Bis 27. Juni werden täglich österreichische Produktionen gezeigt, darunter: „Waren einmal Revoluzzer“ und „Die Dohnal“. Eine Überdachung sorgt dafür, dass der Filmstart schon um 19.30 Uhr möglich ist, obwohl es da noch hell ist. So ist die Vorführung rechtzeitig zur Kultursperrstunde um 22 Uhr beendet. Angenehmer Nebeneffekt: Die Besucher sind vor Regen geschützt.
Im Anschluss gibt es dann von1. Juli bis 29. August das altbekannte „Kino wie noch nie“. Das Programm steht noch nicht ganz fest, aber man wird auch heuer wieder auf eine Kooperation mit der Viennale setzen. Im daneben aufgebauten Kino-Heurigen werden bei beiden Festivals Salate, Brote, Weine und Säfte angeboten.
Arena
Auf das Arena-Sommerkino muss man heuer verzichten, dafür gibt es würdigen Ersatz: Das Kaleidoskop-Festival übersiedelt vom Karlsplatz in den 3. Bezirk – weil dort die Corona-Auflagen für Veranstaltungen leichter herstellbar sind. Von 2. bis 16. Juli zeigt das CineCollective (wie sich die Kuratorinnen nennen), Spielfilme und Dokus zum Zusammenleben im urbanen Raum.
Skulpturengarten Belvedere
Bereits vergangenes Jahr ist das Freiluft-Kino aus dem Kammergarten des Belvedere in den Skulpturengarten des Belvedere 21 im 3. Bezirk übersiedelt. Heuer steht dort von 2. Juli bis 1. August jeweils freitags, samstags und sonntags ab 21 Uhr der österreichische Film im Fokus. Das Motto „Träume, die die Welt verändern“ umfasst Spielfilme und Dokus von Michael Haneke, Michael Glawogger oder Andrea Maria Dusl. Mit dem Museumsticket für 9 Euro (ermäßigt 7 Euro) ist der Eintritt zum Open-Air-Kino frei. Ein Reservierung auf der Homepage belvedere.at ist notwendig.
Rathausplatz
Beim Filmfestival am Rathausplatz ist nur eines fix: dass es von 3. Juli bis 4. September stattfinden wird. Ob man (wie im Vorjahr) Logen für zwei bis vier Personen anbieten wird oder doch Sitzreihen aufbaut, lässt sich die Veranstalterin, das Stadt Wien Marketing, noch offen.
Hauptbibliothek
Das Kino am Dach im 7. Bezirk startet am 1. Juli mit „Sargnagel – Der Film“. Neben Animations- und Schwarz-Weiß-Streifen ist der österreichische Film Programmschwerpunkt. Geöffnet hat das Kino am Dach bis 19. September.
Volkskundemuseum
Ein Panorama zeitgenössischer Kurzfilme, die sich mit Utopien befassen, erwartet das Publikum von 25. Juli bis 24. August beim dotdotdot-Festival im Hof des Volkskundemuseums im 8. Bezirk. Unter dem Motto "This time tomorrow" stehen an 15 Abenden insgesamt knapp 100 Filme auf dem Programm. Als Rahmenprogramm gibt es Workshops und Filmwerkstätten. Die Zuschauer verfolgen die Filme aus Liegestühlen, zu denen sie beim Eintreten geführt werden. Einen Sonderweg geht man beim dotdotdot aber nicht punkto Sitzmobiliar - sondern auch, was den Eintrittspreis betrifft. Auf der Website dotdotdot.at gibt's Vorverkaufskarten zum ermäßigten Preis von 6,50€, zum empfohlenen um 8,50 oder "extra liebe Tickets" um 10,50€ - die Auswahl bleibt den Besuchern selbst überlassen. Und wer sich grad kein Ticket leisten kann, reserviert sich am Tag der Vorstellung telefonisch einfach eine Freikarte. "Wir fragen sicher nicht nach dem Grund", verspricht Festivalleiterin Lisa Mai. Das genaue Programm wird Ende Juni veröffentlicht.
Volxkino
Auch das kostenlose Wanderkino wird wieder stattfinden. Wann die Premiere über die Bühne gehen wird, soll bis Ende Mai bekannt gegeben werden – Mitte Juni oder 1. Juli werden aktuell anvisiert. Gespielt wird bis Mitte bzw. Ende September. Inhaltlich gibt es einen „sanften“ Schwerpunkt auf Filme weiblicher Regisseurinnen. Und auch Streifen, die bisher noch nicht im Kino zu sehen waren, werden gezeigt.
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