Mein Freund, der (Stadt-)Baum: Was Rettungsaktionen bringen

Die Eiles-Platane gedeiht jetzt am Schmerlingplatz.
Der U-Bahn-Bau bedroht Dutzende Bäume. Die Politik wird nicht müde, immer mehr von ihnen medienwirksam zu retten. Derartige Aktionen sind teuer. Aber lohnen sie sich auch?

Wiens meist umsorgter Baum steht am Schmerlingplatz. Seit fast genau fünf Monaten gedeiht dort jene Platane, die zuvor 80 Jahre lang vor dem Café Eiles in der Josefstädter Straße gewachsen ist. An ihrem neuen Standort bekommt sie Spezialdünger und wird an heißen Tagen sogar mit Sprühnebel gekühlt.

Eigentlich hatte ihr eine viel weniger rosige Zukunft geblüht: Die Platane hätte gefällt werden sollen, um Platz für den Zugang zum in Bau befindlichen U2/U5-Linienkreuz beim Rathaus zu machen. In einer aufwendigen Übersiedlungsaktion im Februar wurde der Baum aber dann doch vor diesem Schicksal gerettet.

Das hat eine Art Dominoeffekt ausgelöst: Entlang der neuen U-Bahn-Trassen gibt es immer mehr Bestrebungen, durch den Bau bedrohte Bäume zu retten. Das aktuell wohl bekannteste Beispiel: die sogenannte Schubertlinde in Neubau – dazu später mehr.

Die Eiles-Platane ist die Referenz all dieser Initiativen. Und das, obwohl ihre Rettung durch mehr Glück als Verstand zustande kam.

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