Fiaker in Wien: Rufe nach Volksbegehren über Fahrverbot in der Stadt

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Bürgerinitiative "oekoreich" fordert Bürgermeister zum Handeln auf, Wiener Fiakerbaron würde sich Umfrage stellen.

Bei der Debatte rund um die Fiaker in Wien wurde nun ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Die Bürgerinitaitive "oekoreich" will nicht nur, dass sich Bund und Land einig werden, wie man zukünftig mit der Traditionsbranche umgeht. Auch die Bürger sollen mitentscheiden dürfen, sagt Sprecher Sebastian Bohrn-Mena. 

Das betonte er auch gestern bei einer Diskussion auf oe24.tv mit dem Wiener Unternehmer Wolfgang Fasching, besser bekannt als Fiakerbaron. Dieser stand dem Vorstoß nicht nur gelassen gegenüber, sondern würde sogar mit zu Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gehen, um ein etwaiges Volksbegehren zu initiieren. 

Für Bohrn-Mena sei das ein Zeichen für die "Müdigkeit bei den Fiaker-Betreibern, bedingt durch den konstant hohen Druck der Öffentlichkeit", sagt er zum KURIER. Erstmals würden die Betreiber nicht nur "justament ihren Standpunkt vertreten, sondern wären selbst an einer Lösung interessiert". Denkbar wäre für Bohrn-Mena nicht nur das gerade diskutierte Fahrverbot ab 30 Grad. Abstimmen wolle er über ein generelles Fahrverbot in der Stadt  - in Grünzonen dürfte aber weiter gefahren werden. 

Vertrauen bei Fiakern

Müdigkeit merkt man Fasching allerdings nicht an. Er geht viel mehr von einem positiven Ergebnis für die Fiaker aus. "Es würde knapp ausgehen, aber ich glaube, so circa 56 Prozent der Wiener würden sich für den Erhalt der Fiaker aussprechen, 44 Prozent dagegen", so seine Schätzung. 

Fiakersprecherin Ursula Chytracek zeigte sich überrascht über Faschings Zustimmung. Mit anderen Betreibern sei das jedenfalls nicht abgesprochen. "Wir warten jetzt mal auf den Runden Tisch mit der Politik", sagt sie. "Irgendwann werden sie uns ja wohl einladen". Zuvor hatte sie schon kritisiert, dass die Politiker nie das Gespräch mit den Betreibern suchen würden. 

Bohrn-Mena will jetzt jedenfalls beim Bürgermeister bezüglich eines Volksbegehrens vorstellig werden - notfalls gehe er "auch ohne Fasching hin". 

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