Die letzten Bäume beim U-Bahn-Bau sind gefallen: Das Ende einer Debatte
Bereits im Morgengrauen wurden am Montag in Neubau Tatsachen geschaffen: Ein Lastwagen mit einer Art Kran auf der Ladefläche parkte am Augustinplatz; Arbeiter machten sich daran, die dort befindliche, 63 Jahre alte Schubertlinde und die Eiben beim Brunnen gegenüber zu fällen.
Einen Kilometer weiter in Mariahilf dasselbe Bild: Der 64-jährige Ahornbaum an der Kreuzung von Kaunitzgasse und Magdalenenstraße wurde ebenfalls umgeschnitten.
An beiden Orten machen die Bäume Platz für die verlängerte U2. Konkret werden dort Notausgänge und unterirdische Gleiswechselanlagen errichtet.
Dafür braucht es viel Platz. Denn die entsprechenden Bauwerke sind je 35 Meter tief, 30 Meter lang und 20 Meter breit. Um die Schächte zu bauen, rücken demnächst die Bohrpfahlgeräte an.
Alle Rodungen erledigt
Mit dem Kahlschlag wurde nicht nur den Bäumen selbst, sondern auch einer langen, für Stadt und Wiener Linien zunehmend unangenehmen Debatte ein Ende gesetzt. Die Rodungen von Linde, Eiben und Ahorn waren die letzten in der aktuellen U-Bahn-Ausbaustufe bis Matzleinsdorfer Platz (U2) bzw. Frankhplatz (U5).
Insgesamt wurden dafür rund 70 Bäume umgeschnitten. Die meisten davon rund um das künftige Linienkreuz von U2 und U5 beim Rathaus – und ohne nachhaltige Aufregung.
Um so einige Exemplare gab es dann aber doch größeres Aufsehen. Dass in Zeiten des Klimawandels in hitzegeplagten Innenstadt-Bezirken jahrzehntealte Bäume gefällt werden sollen, die kühlen und Sauerstoff spenden, missfiel mancherorts gehörig.
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