Der lasche Lockdown: Wie man tut, was man nicht darf

Trotz Ausgangsbeschränkungen sind am Kohlmarkt und am Graben viele Menschen unterwegs.
Der aktuelle Lockdown wird nicht so ernst genommen wie vorherige. So wird etwa munter eingekauft – auch dank gefinkelter Tricks, die Kunden und Geschäftsleute inzwischen gut eingeübt haben.

Zumindest auf seinem Adventkranz will der grau gekleidete Mann vor dem Blumengeschäft im 3. Bezirk ordentlich Farbe. Das von ihm auserkorene Exemplar ist mit hellrosa und knalllila Kerzen dekoriert. Ob er den Kranz, wie es die aktuellen Lockdown-Regeln vorschreiben, vorbestellt hat? "Ja", sagt der Mann.

Allerdings in einem Ton, der seine Schwindelei sogleich auffliegen lässt.

Das bemerkt er sogar selbst. Denn schließlich gibt der Mann zu, spontan einen der vielen Kränze, die verlockend vor dem Laden an der Kreuzung mit der Landstraßer Hauptstraße präsentiert werden, gewählt zu haben. "Ich hindere sicher niemanden daran, sich etwas auszusuchen", sagt die Inhaberin lapidar.

Der kleine, aber verbotene Grünzeug-Deal veranschaulicht das Grundproblem des aktuellen Lockdown: Er wird nicht ganz so ernst genommen wie vorherige.

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